Bad Bellingen Neun bestätigte Fälle

Weiler Zeitung
Die „Markgräflerland Klinik“ muss wegen neun Coronafällen ihre Patienten nach Hause in Quarantäne schicken.Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Corona: „Markgräflerland Klinik“ schickt 110 Reha-Patienten in Quarantäne

Wegen neun Coronafällen muss die Bad Bellinger Rehaklinik für orthopädische und rheumatische Erkrankungen, die „Markgräflerland Klinik“, ab heute geschlossen werden. 110 Patienten wurden in häusliche Quarantäne geschickt. Die Mitarbeiter der Klinik könnten weiterhin eingesetzt werden, wie der Verwaltungsleiter, Hans Runge, gegenüber unserer Zeitung mitteilt.

Von Alisa Eßlinger

Bad Bellingen . Die neun Coronafälle wurden gestern bekannt und direkt Maßnahmen ergriffen: Unter den Infizierten befinden sich vier Mitarbeiterinnen und fünf Patienten, teilt der Verwaltungsleiter der „Markgräflerland Klink“, Hans Runge, auf Nachfragen unserer Zeitung mit. Die neun betroffenen Personen wurden nach Hause in Quarantäne geschickt.

Drei der vier Mitarbeiterinnen waren bereits zu Hause geblieben, weil sie sich nicht wohl fühlten. Einige wären eigentlich morgen wieder zur Arbeit erschienen, wenn sie nicht positiv getestet worden wären.

Eine weitere habe sich in jüngster Zeit zwar nicht gut gefühlt, aber sei zunächst trotzdem zur Arbeit gekommen. Erst gestern habe sie sich krankgemeldet. „Es ist furchtbar, denn den Menschen, die den Virus in sich tragen, merkt man es nicht an“, berichtet Runge. Viele weisen nur eine leicht erhöhte Temperatur und etwas Husten auf, so der Verwaltungsleiter.

Reha-Patienten wohl im Elsass infiziert worden

Vergangenen Freitag hatte das Gesundheitsamt Lörrach die Klinik informiert, dass ein Patient, der am 28. Februar abgereist war, positiv getestet worden ist, berichtet Runge. „Damit wurde die Kette inklusive Tests in Gang gesetzt“. Man gehe davon aus, dass sich dieser Patient und ein weiterer das Virus im Elsass eingefangen haben. Sie nahmen beide an einer religiösen Veranstaltung der evangelischen Freikirchlichen „Église Porte Ouverte Chrétienne“ in Mulhouse teil. Dieses mehrtägige Treffen mit mehr als 2000 Teilnehmern wird auch als ein Grund für die rasche Verbreitung des Coronavirus im Elsass gesehen. Unter den Besuchern waren auch mehrere Deutsche und Schweizer, die sich mit dem Virus infiziert haben.

Als die Klinik von dem Fall erfuhr, wurde versucht, in Erfahrung zu bringen, mit wem die Personen in Kontakt getreten waren. Dazu zählen Therapeuten und Tischnachbarn. Drei Patienten wurden aufgrund der Symptome getestet. Bei einem von ihnen wurde das Coronavirus bestätigt.

Die komplette Reha-Klinik wurde daraufhin geräumt. 110 Patienten befinden sich nun in häuslicher Quarantäne. „Wir wissen nicht, wie es weiter geht“, sagt Runge. Er werde sich nun an die Bundesagentur für Arbeit wenden, um einen Antrag auf Kurzzeitgeld zu stellen. Ob er eine finanzielle Unterstützung bekomme, wisse er nicht: „Die Behörden sind bestimmt nicht vorbereitet auf einen solchen Ansturm.“

Die restlichen Mitarbeiter stehen theoretisch immer noch zum Einsatz zur Verfügung. „Im Grunde müssten wir alle unsere Mitarbeiter testen lassen. Auch wenn es sinnvoll wäre, ist das nicht möglich. Die Labore haben jetzt schon ihre Grenzen erreicht. Nur Menschen, die die Symptome aufweisen, werden getestet“, erklärt Runge. Und da es sich um medizinisches Personal handelt, könne man diese auch nicht freistellen.

Für den Verwaltungsleiter steht auf jeden Fall fest: „Das Coronavirus lässt sich so schnell nicht aufhalten. Da müssen wir durch.“

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