Bad Bellingen Pfarrerin bekommt Kirchturm dazu

Weiler Zeitung

Zusammenschluss: Hertingen bildet gemeinsame Gemeinde mit Tannenkrich, Riedlingen und Feuerbach

Der Neubeginn ist gemacht: Die Kirchengemeinde Hertingen und die Kirchengemeinden von Tannenkirch, von Riedlingen und von Feuerbach feierten mit zwei Andachten, eine davon in Hertingen und die andere in Tannenkirch, sowie einem Spaziergang von Dorf zu Dorf ihren Zusammenschluss.

Von Jutta Schütz

Bad Bellingen-Hertingen/Kandern-Tannenkirch. Die Mitglieder der Kirchengemeinden und die Kirchengemeinderäte hatten Ende des vergangenen Jahres sowie im Frühjahr bereits mit großer Mehrheit entschieden: „Wir gehen zusammen.“

Séverine Bacigalupo, Pfarrerin der Kirchengemeinden Tannenkirch, Riedlingen und Feuerbach hat nun mit Hertingen sozusagen einen Kirchturm dazu bekommen. Hertingen verlässt den bisherigen Zuschnitt der Kirchengemeinden mit Bad Bellingen, Kleinkems, Welmlingen und Blansingen.

Über den Zusammenschluss freuten sich nicht nur viele aktive Kirchenmitglieder, sondern auch Bärbel Schäfer als Dekanin des Kirchenbezirks Markgräflerland und Ulrich Henke, der bisher in Hertingen als Vakanzpfarrer im Einsatz war. Denn gerade in Hertingen und in Tannenkirch existierte schon lange der Wunsch, eine „Fusion“ anzugehen.

Allein am ungewöhnlich großen Zuspruch zu den beiden Andachten in Hertingen im Hof von Ralf und Christina Berger und später im Pfarrgarten in Tannenkirch mit teilweise mehr als 60 Kirchgängern, dem Großteil aus Hertingen und Tannenkirch, aber auch aus Riedlingen und Feuerbach, wurde klar. „Es kommt zusammen, was früher schon zusammen gehört hat“, bemerkte ein anwesender Bürger treffend. Gemeint sind damit die Beziehung kirchlicher, freundschaftlicher aber auch verwandtschaftlicher Art, die es insbesondere zwischen Hertingen und Tannenkirch schon immer gegeben hat und noch heute gibt.

Tannenkricher feierten in Hertingen Konfirmation

Bereits früher waren die beiden Nachbardörfer, die mit Bad Bellingen und Kandern zu unterschiedlichen politischen Gemeinden gehören, unter einer Pfarrstelle vereint.

„Ich bin noch in Hertingen konfirmiert worden“, erinnerte sich dazu Tannenkirchs Ortsvorsteher Fritz Höferlin. Wobei am Samstag lustigerweise niemand der älteren Kirchengemeindenmitglieder ganz genau sagen konnte, wann vor etwa 50 Jahren Hertingen dann Bad Bellingen in Sachen Pfarrstelle zugeordnet worden war.

Engagierte Kirchengemeinderäte

Ähnlich wie die Kirchengemeinden in Tannenkirch, in Riedlingen und in Feuerbach sind die Hertinger Kirchengemeinderäte stets engagiert, ob bei Festen, der Kirche für Kinder, dem Engagement für Konfirmanden und anderen Themen, so auch mit besonderen Ideen für Gottesdienste.

Genau dieses Engagement wurde im Februar als wichtiger Punkt für den Zusammenschluss in einer großen Diskussionsrunde im Tannenkircher Gotteshaus genannt. „Wir können mit unseren vielen Aktiven dann noch mehr auf die Beine stellen“, hieß es damals übereinstimmend. Und für Séverine Bacigalupo bedeutet der Zusammenschluss nun endlich auch eine 100-Prozent-Stelle in Sachen seelsorgerischer Tätigkeit – sie hat jetzt 296 Kirchenmitglieder mehr zu betreuen – insgesamt sind es nun 1176.

Pfarrer Henze betonte, dass die Welt im Wandel sei und dies auch auf die Kirchen zutreffe. Neue Strukturen und das Thema Aufbruch, sagte er, gingen mit dem Wandel einher.

Ziel sei ein neues Miteinander, fasste er zusammen und gab ein Beispiel, das von einem Mönch überliefert ist: „Das Miteinander müssen wir uns wie ein Rad vorstellen, Das Rad gibt die Struktur, die Speichen sind wir und je näher sie zur Nabe zusammenkommen, desto enger wird das Gemeinsame. Gott ist die Nabe, von der alles ausgeht“, veranschaulichte er und ergänzte:. „Es ist gut , wenn man weiß, wo man hingehört.“

Veränderungsprozesse i n der Kirche

Bärbel Schäfer brachte ebenfalls Veränderungsprozesse ins Spiel, die die Kirche bewältigen muss. „Veränderungen können aber auch in Zukunft zu mehr Beständigkeit führen“, konstatierte sie. Schäfer wünschte sich, dass die Kirchengemeinden sich gegenseitig mit Ideen für den Zusammenhalt bereichern und anfallende Aufgaben gemeinsam bewältigen.

Musikalisch wurden die beiden Gottesdienste in Hertingen von Ralf (Keyboard) und Christina Berger (Altflöte) und in Tannenkirch von Nicole Scherr und Yvonne Trautmann (beide Querflöte) begleitet.

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