Bad Bellingen Räte wegen Parksituation besorgt

Weiler Zeitung
Seniorenwohnungen entstehen derzeit am Mittelgrund. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Seniorenwohnheim: Pläne im Gemeinderat vorgestellt / Tiefgarage für Planer keine Option

Der Rohbau des neuen Seniorenzentrums in Bad Bellingen auf dem rund 12 000 Quadratmeter großen Gelände der ehemaligen Klinik Sankt Marien ist fast fertig gestellt. Angrenzend wird ein Gebäude, das vollständig entkernt wurde, nun doch abgerissen und neu erstellt. In diesem Gebäude wird Demenzwohnen angeboten werden. Vor der Gemeinderatssitzung gab es nun einen Termin mit den Gemeinderäten im Rohbau.

Von Jutta Schütz

Bad Bellingen. Sowohl das Seniorenwohnheim als auch das Demenzwohnen sollen von Stella Vitalis betrieben werden. Peter Hemmerling, Geschäftsführer von Stella Vitalis, und Thomas Bub als Architekt informierten im Gemeinderat insbesondere zu den Plänen des Demenzwohnens.

Im Jahr 2018 hatte die „Pflege Plus+Objekt Bad Bellingen“ den Bauantrag für das neue Seniorenpflegeheim im Bereich Mittelgrund „Am Grün“ erstellt. 45 Demenzwohnplätze in vier Wohngruppen sollen entstehen. Bub und Hemmerling erläuterten, dass der Altbau sich auch nach der Entkernung als nicht geeignet entpuppt und man sich deshalb für einen Neubau entschlossen habe.

Der Bebauungsplan lässt vier Geschosse zu, deshalb wird man drei Geschosse und ein Staffelgeschoss beim Neubau errichten. Die Wohngruppen für Demenzkranke haben Balkone, so informierte Bub im Rat. Im Seniorenwohnheim, in dessen Eingangsbereich es unter anderem ein Café und einen Friseur geben wird, werden zudem 14 Plätze für ambulante und Intensivpflege untergebracht werden. Auf Anfrage unserer Zeitung teilte Hermmerling mit, dass eine Klimatisierung der Räume wahrscheinlich nicht geplant sei. Er sagte diesbezüglich zu, den Architekten zu fragen.

Was einigen Räten nicht gefiel, war, dass mit dem Neubau die Grundfläche des entkernten Hauses überschritten wurde. „Wir haben den rechtlichen Rahmen genutzt, um die Wirtschaftlichkeit des Objektes herzustellen“, bekannte Bub. Müller kritisierte, dass „man etwas beschließe, was dann umzusetzen versprochen, aber nicht gehalten“ werde. Er fragte nach, warum man sich im Bauausschuss und Gemeinderat die ganze Arbeit mit den Plänen mache, wenn diese doch geändert würden.

Eine Diskussion entwickelte sich im Gemeinderat zum Thema Stellplätze. Emil Schilling (CDU) fragte, warum beim Abriss eines Gebäudes nicht die Chance ergriffen werde, eine Tiefgarage zu bauen. Schließlich mache das Parken Im Mittelgrund und den anliegenden Straßen schon jetzt Probleme. „Wir haben Hotels in der Gegend, auch für diese müssen Parkplätze da sein“, hieß es.

Diskussion um Anzahl der Stellplätze

Bei Seniorenwohnbauprojekten werde ein Stellplatz pro zehn bis 15 Bewohner gerechnet. 18 Stellplätze seien für das Projekt in Bad Bellingen vorgeschrieben, „20 haben wir angeordnet“, so Bub. „Das reicht nicht“, fanden mehrere Gemeinderäte, denn man müsse genügend Parkmöglichkeiten für die Gastronomie im Kurbereich zur Verfügung haben.

Wolfgang Schwab (CDU) informierte zudem, dass Wanderer, Radfahrer, Restaurant- und Kurparkbesucher die Parkflächen am Mittelgrund nutzen. Eine Tiefgarage hielten auch er und Andreas Großhans (FW) für wünschenswert. Für das Projekt sei die Errichtung einer Tiefgarage aber viel zu teuer und damit nicht mehr wirtschaftlich, erläuterten Hemmerling und Bub. „Irgendwann ist die Straße vor dem Heim vollgeparkt, wenn wir jetzt nicht richtig handeln, dann können wir da gar nichts mehr ändern“, war sich Großhans sicher.

Bürgermeister Carsten Vogelpohl wies darauf hin, dass am Sportplatz neue Parkplätze entstehen. Diese seien fußläufig erreichbar. „Die Themen Parkplätze am Sportplatz und das Parken am Seniorenzentrum haben nichts miteinander zu tun, am Sportplatz parken Sportler und Touristen, wir können nicht alles doppelt belegen“, meinte Wolfgang Müller (FW).

Hemmerling stellte fest, dass er den Einwand verstehe und dass die Parkplatzthematik ihn schon länger umtreibe – nicht nur bei diesem Pflegeheimumbau. Das Ausweichen auf den öffentlichen Nahverkehr für Mitarbeiter und Besucher sei eine Möglichkeit, noch mehr parkende Autos zu vermeiden, so Hemmerling. Karl Schlager (FW) schlug ein Bonussystem für Angestellte in Sachen Nutzung öffentlicher Nahverkehr vor. Hemmerling berichtete, dass man jetzt schon für Mitarbeiter in anderen Einrichtungen den Kauf von E-Bikes unterstütze. Niclas Heitz (CDU) schlug zudem vor, dass vom Arbeitgeber ein Jobticket für den ÖPNV angeboten werden könnte. Die Anregungen wurden von Hemmerling notiert.

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