Bad Bellingen Rat genehmigt „Haus der Vereine“

Alexander Anlicker
Das Feuerwehrgerätehaus in Hertingen muss auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Gleichzeitig sollen im Obergeschoss Räume für die Vereinsnutzung, beispielsweise durch den Motorsportclub (MSC) Rebland, entstehen. Foto: Alexander Anlicker

Die Pläne stoßen im Gemeinderat nicht nur auf Zustimmung. Bei einer Kostenüberschreitung fehlt Geld für die Sanierung des Hertinger Gemeindesaals fürchten die Ratsmitglieder.

Im Obergeschoss und im Dachgeschoss des Feuerwehrgerätehauses in Hertingen sollen Räume für Vereine aus Hertingen und der Gesamtgemeinde entstehen, erklärt Bürgermeister Carsten Vogelpohl. Gleichzeitig wolle man das Gebäude ernergetisch sanieren sowie Küche, Sanitäreinrichtungen Versammlungsraum „anfassen“, ergänzt der Rathauschef.

Architekt Helmut Weiss stellte das geplante Bauvorhaben vor, für das bereits ein Bauantrag bei der Baurechtsbehörde beim Landratsamt eingereicht wurde.

Im Erdgeschoss befinden sich Umkleideräume, Lagerräume und Fahrzeugstellplatz der Feuerwehr. Auf dieser Ebene sollen sich auch sämtliche Toilettenanlagen befinden, erklärte Weiss. Im Obergeschoss sollen die Vereine ein kleines Domizil bekommen mit Versammlungsraum, Vereinsküche sowie zwei Büro- beziehungsweise Archivräumen.

Die Außenfassade soll von der Innenseite gedämmt werden. Außerdem soll das Dach gedämmt werden, erklärte Weiss zum Stichwort energetische Sanierung. Gleichzeitig soll das Dach eine Photovoltaik-Anlage bekommen. Hinzu kommt ein Batteriespeicher. Beides zusammen soll den nötigen Strom für eine Luftwärmepumpe liefern, mit der die Räume beheizt werden sollen.

Problematisch sei laut Architekt der barrierefreie Zugang zum Obergeschoss. Die Treppe im Innern des Gebäudes sei zu schmal für einen Treppenlift. Dieser soll daher an der als zweiten Fluchtweg neu zu errichtenden Außentreppe installiert werden. Ein Aufzug würde mit zusätzlichen Kosten von 200 000 Euro das Budget sprengen, ergänzte Bauamtsleiter Marc Braun.

Ein Treppenlift im Außenbereich sei nicht praktikabel, befand Gemeinderat Tim Wessel (SPD). Skeptisch waren die Gemeinderäte Silvia Heitz (SPD) und Niclas Heitz (CDU) hinsichtlich der Frage, ob PV-Anlage und Batteriespeicher ausreichten, die Luftwärmepumpe ganzjährig mit Strom zu versorgen. Auch Wolfgang Müller (Freie Wähler) mahnte eine sichere Wärmeversorgung für die Räume der Feuerwehr an, damit dort nichts „vergammelt“.

Große Alternativen gebe es nicht, da Öl- und Gasheizungen ausschieden, erklärte Bauamtsleiter Braun. Eine Luftheizung sei ideal für Räume, die nur kurz aufgeheizt werden müssen.

Bedenken äußerten die Räte wegen möglicher Kostensteigerungen, da unter anderem das Brandschutzgutachten nicht vorliege. Tim Wessel sprach von einem „Überraschungspaket“. Architekt Weiss gab Entwarnung und meinte, dass die Vereinsräume keine Versammlungsstätten seien, also geringere Anforderungen gelten. Bauamtsleiter Braun hält die im Haushalt eingestellten 462 000 Euro plus den Zuschuss in Höhe von 164 000 Euro für ausreichend und die Finanzierung für gesichert. Silvia Heitz sprach von zu vielen Unklarheiten und Kompromissen. Sie verwies auch auf den Hertinger Gemeindesaal, der ebenfalls saniert werden müsse. Auch Andreas Großhans (Freie Wähler) wollte wissen, wie es mit dem Gemeindesaal weitergehe.

Am Ende stimmten acht Ratsmitglieder für den Bauantrag und die Planung, fünf stimmten dagegen und ein Gemeinderat enthielt sich. „Ich bin überzeugt, dass das ein gutes Projekt werden wird“, betonte Bürgermeister Vogelpohl abschließend.

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