Ideen hat der 45-Jährige bereits so einige, wie im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich wird. Zunächst wolle er aber den Bedarf abklopfen: „Ich bin noch am Sondieren: Wie ticken die Leute hier? Was ist der Wunsch der Familien?“
Seit September ist Markus Stisi als Gemeindediakon der evangelischen Kirche in Bad Bellingen tätig. Sein Schwerpunkt sind Familien. Er führt die Arbeit seiner Vorgängerin fort, will aber auch neue Akzente setzen.
Ideen hat der 45-Jährige bereits so einige, wie im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich wird. Zunächst wolle er aber den Bedarf abklopfen: „Ich bin noch am Sondieren: Wie ticken die Leute hier? Was ist der Wunsch der Familien?“
Stisi war vor seiner Stelle im Kurort als Diakon in Mappach für die Jugendarbeit zuständig gewesen. Als sich die Möglichkeit bot, mit Diakonin Anna Wollesen die Stelle zu tauschen, habe er diese gerne ergriffen, „auch wenn mir der Abschied nach all den Jahren alles andere als leicht fiel“. Er sah es aber an der Zeit, nach Jahrzehnten in der Jugendarbeit ein neues Kapitel aufzuschlagen. Eine Rolle spielte dabei auch die knapp einjährige Tochter Grace, die gemeinsam mit Ehefrau Jenny regelmäßig bei den Krabbeltreffs und Co. dabei ist. Mit der neuen Stelle hat die kleine Familie auch ein Häuschen in Riedlingen bezogen. „Alles hat einfach wunderbar gepasst, es fühlte sich alles geführt an“, sieht sich Stisi in seiner Entscheidung gestärkt. Als Diakon in Bad Bellingen ist er auch zuständig für den Religionsunterricht an der Grundschule in Rheinweiler, zudem für Taufen und Trauungen. Beerdigungen übernimmt hingegen der Efringer Pfarrer Alexander Stavnichuk. Im Dreier-Team mit Diakonin Wollesen und Pfarrer Stavnichuk kümmert er sich zudem um die Konfirmandenarbeit im Rebland.
Fortgeführt hat der gebürtige Müllheimer die bestehenden Angebote des wöchentlichen Krabbeltreffs und des monatlichen Familiensonntags. Die Angebote seien niedrigschwellig, für alle offen und kostenlos. Denn Familien seien ohnehin schon finanziell stark belastet, verweist Stisi unter anderem auf hohe Betreuungskosten.
Der Krabbeltreff für Kinder im Alter bis drei Jahre findet jeden Mittwoch von 9.30 bis 11.30 Uhr in den Räumen des Albert-Schweitzer-Hauses, Im Mittelgrund 3, in Bad Bellingen statt. Auf dem Programm stehen Lieder, Geschichten mit biblischem Bezug, Aktionen und freie Spielzeit sowie eine gemeinsame Vesper- und Kaffeepause. Mit dabei sind Mütter aus dem Ort, aber auch umliegenden Gemeinden. Wie zum Beispiel Lena aus Steinenstadt, die mit ihren zwei Jüngsten den Krabbeltreff besucht. Ihr sei wichtig, dass ihre Kinder schon früh Kontakt zu Gleichaltrigen haben. Das sagt auch Manuela aus Eimeldingen im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie schätzt zudem den Austausch mit anderen Müttern. Das bestätigt auch Annabell aus Rheinweiler. „Mir gefällt außerdem das schöne Programm für die Kleinen mit Liedern und Geschichten.“
Weiter Bestand hat auch der Familiensonntag, zu dem Stisi „Jung und Alt“einmal im Monat einlädt. Im Oktober wurden beispielsweise gemeinsam Igel gebastelt, für den Familiensonntag am 17. November, 14.30 bis 16.30 Uhr, ist wiederum ein Spielenachmittag geplant unter dem Motto „Klein gegen Groß“. Wie immer wird es zudem Kaffee und Kuchen sowie eine Geschichte geben.
Bei seinen Angeboten ist dem Diakon vor allem wichtig: „Es geht darum, Raum zu schaffen für Austausch und Begegnung und die Möglichkeit zu geben, Kontakte zu knüpfen.“ Vernetzung sei für Familien „so wichtig“, findet der Diakon. Und gerade zugezogene Familien hätten oft noch keinen Anschluss. Der Bedarf sei in jedem Fall da. „Es gibt generell viel zu wenig für Familien“, findet Stisi.
Er will deshalb Bewährtes fortführen, das Angebot aber auch erweitern. Ideen hat er schon einige im Kopf. Vorstellen könnte er sich zum Beispiel ein Vortragsangebot oder Spielplatztreffs für Familien, die an wechselnden Orten stattfinden. „Man muss auch in die Dörfer“, stellt Stisi fest, der auch für die eigenständige Kirchengemeinde Welmlingen, Blansingen und Kleinkems zuständig ist. Mitwirken will der Diakon künftig auch am Sommerferienprogramm der Gemeinde und bei der Kinderkirche. Noch sei er aber dabei, Fuß zu fassen. „Im Moment strecke ich meine Fühler aus, führe Gespräche und eruiere, welche Angebote in Frage kommen“, sagt er. Im Blick hat er dabei auch die ältere Generation. Schön fände er etwa ein Engagement mit Lesepaten.
Eine Gelegenheit für Familien, zusammenzukommen, ist auch das Adventscafé, das Stisi gemeinsam mit Prädikant Gerd Tausendfreund am 1. Dezember, 14.30 bis 16.30 Uhr, veranstaltet. Auf dem Programm stehen eine kleine Andacht, Adventslieder und das Basteln eines Lebkuchenhauses sowie Kaffee und Kuchen. Für die Bastelaktion wird um Anmeldung bis 20. November bei Markus Stisi gebeten.
Gebürtiger Müllheimer
Der 45-jährige Markus Stisi ist in Müllheim geboren und aufgewachsen. Nach der Realschule absolvierte er eine Ausbildung zum Bauzeichner. Seit seinem 16. Lebensjahr engagiert er sich in der evangelischen Kirche. Auf eine vierjährige Ausbildung in Vollzeit zum Gemeindepädagogen folgte eine Ausbildung zum Diakon an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Parallel dazu arbeitete Stisi als Gemeindepädagoge in einer Gemeinde bei Karlsruhe. 2018 zog er mit seiner Frau Jenny, die ebenfalls Diakonin ist und als Religionslehrerin arbeitet, in die alte Heimat.
Kontakt
Markus Stisi, Tel. 0178/3347021, E-Mail: markus.stisi@kbz.ekiba.de