Bad Bellingen Rewe-Markt soll erweitert werden

Weiler Zeitung
Die Verkaufsfläche des Bad Bellinger Rewe-Markts an der Badstraße soll in Richtung Süden um knapp 300 Quadratmeter vergrößert werden. Dazu wird eine Fläche von 1280 Quadratmetern benötigt, die zur Bade- und Kurverwaltung gehört. Betroffen ist ein Teil der Stellplatz-Fläche für Wohnmobile. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Lebensmittel-Vollsortimenter will anbauen / Fläche von Kurverwaltung wird benötigt

Von Claudia Bötsch

Der Rewe-Markt in Bad Bellingen soll in Richtung Süden erweitert werden. Der Gemeinderat hat entsprechenden Plänen in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich zugestimmt. Vorgesehen ist, die Verkaufsfläche um weitere 280 Quadratmeter auf dann insgesamt 1665 Quadratmeter zu erhöhen. Im Markt soll die jetzige Fleisch-, Wurst- und Käsetheke verlegt werden.

Bad Bellingen. Das Gremium hat den Entwurf zur ersten Änderung des Vorhaben- und Erschließungsplans „Lebensmittelmarkt Badstraße“ mehrheitlich gebilligt sowie die Bürger- und Behördenbeteiligung beschlossen. Das Ganze erfolgt im beschleunigten Verfahren. Gegen das Vorhaben stimmten Wolfgang Müller und Thomas Gerspacher (beide Freie Wähler).

Das 62 Meter lange Markt-Gebäude soll um 13 Meter in Richtung Süden/Thermenareal verlängert werden. Hierzu werde eine Teilfläche von rund 1280 Quadratmetern von der Bade- und Kurverwaltung benötigt, erläuterte Planer Tilmann Liewer in der Sitzung. Er hat den Entwurf zusammen mit dem Architekten Albrecht Seebacher und Grünplaner Georg Kunz erarbeitet.

Parkplatz für Wohnmobile wird umgebaut

Durch die Erweiterung muss die Anlieferung weiter nach Süden verlegt werden. Im Zuge der Maßnahme braucht es 26 zusätzliche Parkplätze. Um diese ausweisen zu können, werde ein kleiner Teil des bestehenden Wohnmobil-Parkplatzes benötigt, so Liewer. Dieser soll entsprechend umgebaut werden. Die Zahl der Wohnmobilstellplätze bleibe indes die gleiche, wie Hauptamtsleiter Hubert Maier auf Nachfrage aus dem Ratsrund mitteilte.

Mehr Einwohner, weniger Verkaufsflächen

Seit Eröffnung des Markts im Jahr 2009 hätten sich die „Strukturen im Ort wesentlich verändert“, begründete Liewer die geplante Erweiterung.

Einem rückläufigen Lebensmittel-Verkaufsflächenangebot stünde eine erhöhte Nachfrage aus Bevölkerungszuwachs und Tourismus entgegen. In diesem Zusammenhang sei bereits die erste Erweiterung des Rewe-Markts im Jahr 2013 erfolgt, als von ursprünglich 1250 Quadratmetern um 134 Quadratmeter aufgestockt wurde.

Im Jahr 2010 hatte bereits der kleine Lebensmittelmarkt an der Rheinstraße geschlossen. Seitdem gingen weitere Verkaufsflächen verloren – 2016 schloss nach jahrzehntelangem Betrieb etwa die Bäckerei mit kleinem Lebensmittelladen in Rheinweiler.

Den Bedarf für eine Erweiterung leitete Liewer vor allem von der wachsenden Bevölkerung des Kurorts ab. Im Jahr 2008 hatte die Gemeinde noch rund 3800 Einwohner, mittlerweile sind es rund 4300. Und der Planer geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 knapp 5000 Menschen in der Gemeinde leben – angesichts der Neubaugebiete, die sich gerade in der Realisierung befinden, sei mit mehr als 660 neuen Einwohnern zu rechnen. Hinzu komme die gestiegene Nachfrage an Waren durch Touristen und Thermenbesucher.

„Maßvolle Vergrößerung für Grundversorgung“

Die Erweiterung diene somit weiterhin lediglich der Grundversorgung. Das Einzugsgebiet des Markts werde sich durch die Vergrößerung kaum verändern. Da es sich um eine „maßvolle Vergrößerung“ handle, werde auch keine Kaufkraft aus Nachbargemeinden abgeschöpft. Man halte sich somit an die Vorgabe des Regierungspräsidiums, dass Märkte nur so groß sein sollen, dass der Eigenbedarf der Gemeinde gedeckt ist.

Kritisch sah das Vorhaben Gemeinderat Müller: „Das ist bereits die zweite Erweiterung – wann kommt die dritte?“ Er finde es bedauerlich, dass weitere Flächen des Kurparkgeländes verloren gingen. Sonja Fredrich und Emil Schilling (beide CDU) sprachen sich hingegen ausdrücklich für die Erweiterung aus.

Durch das Vorhaben werde sich die Gebäudefläche nur leicht verschieben, meinte Philip Dahm (Freie Wähler). Er begrüßte es, „wenn der Getränkemarkt größer wird, so dass man besser rangieren kann“.

Andreas Großhans (FW) wollte wissen, ob der Gemeinde Kosten entstünden. „Nein, das ist Sache des Investors“, antwortete Maier, abgesehen von der Neuordnung und -gestaltung des Wohnmobil-Stellplatzes. Diese habe man aber ohnehin auf der Agenda gehabt.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading