Bad Bellingen Rheumatologin aus Überzeugung

Weiler Zeitung
Dr. Monica Capraru ist neue Chefärztin der Bad Bellinger Mediclin-Seidel-Klinik. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Mediclin-Seidel-Klinik: Dr. Monica Capraru ist neue Chefärztin

Bereits im vergangenen Jahr hat Dr. Monica Capraru die Mediclin-Seidel-Klinik in Bad Bellingen als Co-Chefärztin kennengelernt. Nun hat die Rheumatologin im April ihren Vorgänger Dr. Max Storch in der Akut- und Rehaklinik für neuroorthopädische, rheumatologische und neuromuskuläre Erkrankungen als Chefärztin abgelöst, heißt es in einer Mitteilung der Klinik

Bad Bellingen. „Der Übergang“, beschreibt Capraru den Wechsel an der Führungsspitze, „war glatt und reibungslos. Ich denke, für das Umfeld war er fast unmerklich.“ Dieser sanfte Generationenwechsel ist in der Seidel-Klinik Programm. Ähnlich organisch und gut vorbereitet verlief im Januar dieses Jahres auch die Staffelübergabe des langjährigen kaufmännischen Direktors Ralf Baumann an Daniel Krumm, der zuvor sein Stellvertreter war.

Auf die Frage, wie es ihr auf ihrem neuen Posten gehe, antwortet Dr. Capraru lachend: „Das kann ich Ihnen gar nicht sagen. Ich bin so beschäftigt, dass ich keine Zeit habe, mir darüber Gedanken zu machen.“ Tatsächlich herrscht, so Capraru, deutschlandweit ein Mangel an Rheumatologen. Patienten seien daher oft unterversorgt. Nicht nur auf Patientenseite herrsche Bedarf. Auch Hausärzte und andere Fachmediziner bräuchten Rheumatologen als Ansprechpartner. Rheumatische Erkrankungen würden häufig unterdiagnostiziert, bis zur Diagnosestellung verginge zu viel Zeit. Aufgrund von langen Wartezeiten setze die Therapie häufig zu spät ein. Dadurch entstehe nicht nur ein großer Leidensdruck, mit jedem Schub blieben auch Gewebeschäden zurück.

Wer mit Dr. Capraru spricht, spürt sofort, dass sie für Ihr Fachgebiet brennt. „Ich bin Rheumatologin aus Leidenschaft“, betont sie. Die Rumänin hat in Bukarest Medizin studiert und jahrelang intensiv an wissenschaftlichen Projekten und Studien mitgearbeitet. Sie hält sich kontinuierlich über die Grundlagenforschung auf dem Laufenden. „Wissen ist Macht. Aber dieses Wissen muss auch in die Tat umgesetzt werden!“

Wissensvermittlung und die Kooperation mit Patienten und Kollegen sind ihr wichtig bei ihrem multidisziplinären Ansatz. Dr. Capraru, die ihre Wochenenden zum Krafttanken am liebsten in der Natur Tirols verbringt, möchte durch Fachvorträge und die Arbeit in der Rheuma-Ambulanz in der Region Ansprechpartnerin für Kollegen und Patienten sein. Von einem starken Netzwerk rund um Bad Bellingen könnten alle Beteiligten nur profitieren, heißt es in der Mitteilung.

Dr. Capraru ist es wichtig, Patienten mit ins Boot zu holen: „Aufklärung ist wichtig! Ich will meinen Patienten die Angst vor der Therapie nehmen. Ich will für einen verbesserten Wissensstand sorgen. Ich denke, dass der Erfolg einer Behandlung zur Hälfte von mir als Ärztin abhängt und zur Hälfte davon, wieviel Verantwortung die Patienten für ihre Gesundheit übernehmen. Lebensstil und rheumatische Erkrankungen haben viel miteinander zu tun!“

„Manchmal braucht es Geduld“, erklärt sie weiter, „dem Patienten zu erklären, wie viel er selbst in der Hand hat. Sei es durch eine verbesserte Schlafqualität, Entspannung oder manchmal auch eine Gewichtsreduktion. Wir müssen verstehen, dass unser Lebensstil den Körper bis in jede einzelne Zelle hinein beeinflusst. Medikamente sind nur die halbe Miete. Der Weg zu einem gesünderen Leben kann verschieden aussehen. Kopfstand, Meditation, Joggen – egal: Hauptsache weniger Stress!“

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