In die gleiche Kerbe schlug Emil Schilling (CDU), der auf die hohe Verschuldung der Gemeinde verwies. Kritisch wegen den Kosten war auch Silvia Heitz (SPD), die neben der Investition für den Bau auch Bedenken wegen der Folgekosten für Instandhaltung und Wartung hatte. „Wirklich reizvoll und ein tolles Projekt, aber die Kosten sind zu hoch“, bilanzierte sie. „Die Idee eines Aussichtsturms ist toll“, fand Thomas Gerspacher (Freie Wähler). „Aber wie viele Übernachtungen bringt uns das?“ Er sah das Geld besser in Werbung für den Kurort angelegt. „Das IBA-Großprojekt soll ja dazu beitragen, dass wieder mehr Leute in unseren Kurort kommen“, konterte Vogelpohl.
Vogelpohl: Eile ist den Fristen für Förderung geschuldet
Sauer stieß den Räten zudem auf, dass sie vorher nichts von den Turmplänen gewusst hätten. „Der richtige Weg wäre gewesen: Wir sprechen zuerst darüber, bevor es in die Planung geht“, sagte Sonja Fredrich (CDU) an die Adresse von Verwaltung und Bürgermeister. Die Kurzfristigkeit sei dem Zeitdruck und den Fristen für die Förderanträge geschuldet, erläuterte Bürgermeister Vogelpohl. Den Förderantrag für das Tourismusinfrastruktur-Programm müsse man bis Ende des Monats einreichen. Zudem habe man den Vorentwurf des Turms für das Regierungspräsidium benötigt, machte Vogelpohl deutlich.
„Wir können hier nicht einfach so über eine viertel Million Euro beschließen“, sprach sich auch Andreas Großhans (Freie Wähler) gegen das Vorhaben aus. „Es gibt Themen, die wichtiger sind für die Gemeinde“, betonte er und verwies auf die lange Tagesordnung der Sitzung, die noch eine Reihe investitionsintensiver Maßnahmen wie den Ausbau der Kinderbetreuung oder die Hallensanierung in Bamlach vorzuweisen hatte.