Bad Bellingen So geht Dorfurlaub in Bad Bellingen

Weiler Zeitung
Das Thermalwasser der Balinea Therme ist Keimzelle des Tourismus in Bad Bellingen. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Fernsehen: SWR zeigt Doku des Schopfheimer Filmemachers Jochen Loebbert über Bädergemeinde

Der Südwestrundfunk (SWR) zeigt am Freitag, 22. Mai, von 21 bis 21.45 Uhr die Fernsehdokumentation „So geht Dorfurlaub in Bad Bellingen“ im Rahmen der Reihe „Landleben 4.0“.

Bad Bellingen. Wie geht’s weiter in Bad Bellingen? Ein halbes Jahr lang hat der Schopfheimer Filmemacher Jochen Loebbert die Markgräfler Gemeinde begleitet, hat in der Orts-Chronik gekramt und Perspektiven aufgezeichnet. Denn sicher ist: Die Gemeinde muss etwas verändern, um zu überleben. Corona ist da noch gar nicht eingepreist, heißt es in einer Mitteilung von Loebberts Produktionsfirma xArte-Film.

Alles hat vielversprechend angefangen. 1955 wurde in Bellingen nach Öl gebohrt. Sie fanden Thermalwasser. 1969 bekam der Ort den Titel „Bad“ verliehen. Man investierte, baute Pensionen und die Gäste kamen, vor allem gerne ins Thermalbad. Doch kaum auf dem Höhepunkt ging es schon wieder bergab. Mehrere Gesundheitsreformen setzten in der Folge auch dem jüngsten Heilbad Deutschlands zu. Die Übernachtungen fielen binnen weniger Jahre von einer halben Million auf circa 220.000. Jetzt müssen sie den Abwärtstrend stoppen. Denn Kur ist „out“. Dorfurlaub ist dafür „in“. Touristische Marktforschung belegt: Landleben und Natur sind voll im Trend. Urlauber wollen ihr Leben entschleunigen und einfach entspannen. So hat sich Bad Bellingen um das vom Land geförderte Projekt „natürlicher Dorfurlaub“, kurz „NaDu“, beworben. Ob mit Erfolg?

Schon optisch gibt das Markgräfler Landleben so einiges her. Reben, wohin man auch schaut. Doch viele dieser Weine sind bisher weder im Handel noch online erhältlich und können nur direkt bei den Winzern bezogen werden. Was Sven Vormann, eigentlich Musiker, auf die Geschäftsidee bringt: Er gründet das erste Markgräfler Wein-Shopping-Online-Portal, das die Weine deutschlandweit bestellbar macht. Fortschritt durch Digitalisierung, selbst bei ganz traditionellen Produkten. Wer Rosen liebt und alles Englische, muss nach Hertingen ins Landhaus Ettenbühl. Als Stefanie Körner noch ein kleines Mädchen war, brachte ihre Mutter aus England das „Rosenvirus“ mit, von dem sich die Familie seither nicht wieder erholt hat. Und so verwandelt sich der einstige Aussiedlerhof nach und nach in eine sieben Hektar große Parklandschaft in bester englischer Tradition. Die private Leidenschaft ist mittlerweile ausgewachsen zum Unternehmen Ettenbühl mit Restaurant, Gärtnerei und Shop. Worauf der Betrieb, wie viele andere, wartet, ist eine moderne Breitbandversorgung.

Die Gemeinde mit ihren Ortsteilen hat noch mehr von dem, was andere nicht haben. Golf ist hier eine ganz große Sache. Eine Riesen-Anlage in schönster Natur. Dazu plant der Betreiber Heinz Wolters noch ein Golf-Hotel. Vielleicht doch eine Nummer zu groß? Und wie passt das in das Konzept „Natürlicher Dorfurlaub“? Darüber herrscht Streit im Ort, schreibt Loebbert. Bad Bellingen will als Ferienziel locken. Dabei braucht die Therme – inzwischen in die Jahre gekommen – mehr als nur einen Anstrich. Was neu ist? Die Akteure ziehen alle an einem Strang. Na ja, fast alle. Sie wollen gemeinsam etwas erreichen. Wollen attraktiv sein für Land-Urlauber und Einwohner. Aus allen Ortsteilen kommen Eigeninitiativen, Ideen und Macher, die sich gegenseitig befruchten. Das Projekt „Natürlicher Dorfurlaub“ ist dabei ein Versprechen an die Gäste. Und eine Chance für die Bewohner, dass ihr Dorf am Leben bleibt, meint der Filmemacher.

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