Bad Bellingen „Unsere Kapazitäten sind ausgeschöpft“

Claudia Bötsch
Die Zeiten für die Wassergymnastik wurden zum 1. März von 62 auf 42 Zeiten an fünf Tagen der Woche reduziert. Foto: zVg

Therme: Zeiten für Wassergymnastik reduziert. Aufnahmestopp stößt manchem sauer auf.

Bad Bellingen - Die Bade- und Kurverwaltung hat zum 1. März die Zahl der Funktionstrainings (Wassergymnastik-Zeiten) reduziert. Damit einher geht ein „Aufnahmestopp“ für Patienten mit ärztlichen Verordnungen. Dazu heißt es auf der Homepage der Bade- und Kurverwaltung: „Wir können vorübergehend und ab sofort keine neuen Verordnungen für das Funktionstraining sowie keine Folgeanträge mehr annehmen, da unsere Kapazitäten ausgeschöpft sind.“

Das stößt manchem sauer auf. Zwei Betroffene aus Efringen-Kirchen haben sich gestern in dieser Sache an unsere Zeitung gewandt. „Wir und viele anderen finden es unmöglich, dass jetzt ausgerechnet Kranke, die eine ärztliche Verordnung haben, vom Funktionstraining ausgegrenzt werden“, monierten sie. Für Gesunde und Selbstzahler seien offenbar Kapazitäten vorhanden, lautet der Vorwurf.

Dennis Schneider, seit Januar Geschäftsführer der Bade- und Kurverwaltung, meinte auf Anfrage, dass der Aufnahmestopp im beiderseitigen Verständnis mit der Rheumaliga erfolgt sei. Über ein gemeinsames Schreiben, das in der Therme ausliegt, habe man die Gäste über den „vorübergehenden Aufnahmestopp“ informiert. Darin heißt es: „Funktionstraining ist ein Angebot der Selbsthilfe, Anbieter in den Balinea Thermen ist die Rheuma-Liga Baden-Württemberg, Arbeitsgemeinschaft Lörrach. Die Durchführung der Wassergymnastik erfolgt in Kooperation mit den Balinea Thermen. Da die Kapazität der Balinea Thermen aktuell ausgeschöpft ist, besteht vorübergehend ein Aufnahmestopp für Neu- und Folgeverordnungen zum Funktionstraining. Sobald Neuaufnahmen wieder möglich sind, wird dies auf der Internetseite www.balinea.de veröffentlicht. Die Kostenträger wurden über diese Maßnahme weitgehend informiert.“

Die Zeiten für die Wassergymnastik habe man zum 1. März von 62 auf 42 Zeiten an fünf Tagen der Woche zurückgefahren, informierte Schneider. Wobei er darauf hinweist, dass dies der Stand sei, „den wir vor einigen Jahren auch hatten“.

Die Reduktion habe zum einen personelle Gründe. Der BuK-Geschäftsführer sucht händeringend weitere Physiotherapeuten. Wenn sich Personal finden lasse, würden die Kapazitäten wieder erhöht. Der Aufnahmestopp soll „kein Dauerzustand sein“, machte er im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich.

„Wir mussten reduzieren, auch um dem Badegast die Verlässlichkeit der Kurse gewährleisten zu können.“ Zudem gehe es aber auch darum, ein „verträgliches Niveau“ zu finden angesichts einer „immensen Flut von Verordnungen“, räumt Schneider ein. Er verweist zudem auf einen „geordneten Geschäftsablauf“.

Die Therme in Bad Bellingen sei einer der wenigen Standorte, die frei wählbare Therapiezeiten und solch umfangreiche Zeiten anbiete, so Schneider. Andere Thermen würden solche Aufnahmestopps längst praktizieren, führt er weiter aus. „Dort gibt es feste Gruppen und Zeiten. Und wenn die Gruppen voll sind, gibt es einen Aufnahmestopp.“ Bad Bellingen orientiere sich lediglich an einer gängigen Praxis. „Das ist aber natürlich neu für unsere Badegäste, die das nicht gewohnt sind“, wirbt er um Verständnis.

Wer als Patient eine ärztliche Verordnung für ein Funktionstraining verschrieben bekommen hat, könne diese auch in den umliegenden Bädern einlösen, sofern dort Kapazitäten bestehen, informiert der Geschäftsführer. Die Mitarbeiter der Therme und die Rheumaliga stünden sonst auch als Ansprechpartner zur Verfügung.

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