Bad Bellingen Von Heiligenfiguren und Hebelgedichten

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Zur „Kultur der Konfessionen“ finden sich viele interessante Exponate und Schriftstücke in einem neu konzipierten Abschnitt des Bamlacher Museums. Foto: Jutta Schütz

Religion: Neuer Ausstellungsraum „Kultur der Konfessionen“ im Bamlacher Museum wird eröffnet

Bad Bellingen-Bamlach (jut). Mit der „Kultur der Konfessionen“ und ihrer Geschichte in den Ortsteilen der heutigen Gesamtgemeinde Bad Bellingen, setzt sich ein neuer Ausstellungsbereich im Bamlacher Musuem auseinander

Drei Ortsteile, Rheinweiler, Bamlach und Bellingen, waren früher fast rein katholisch und nur Hertingen evangelisch geprägt. Unterschiede und Übereinstimmungen der beiden Glaubensrichtungen zeigen sich in Dokumenten und ausgestellten Gegenständen.

Zur Eröffnung des neuen Raums lädt Museumsleiter Christhart Heering am Sonntag, 5. Februar, alle interessierten Bürger, ein. Heering ist für die Konzeption, Hans Leber ist für die Gestaltung zuständig.

Beide können immer wieder auf Hilfe von Maler Franz Benner und Sonja Leber als „Kreativposten“ zurückgreifen. Kurz vor der Eröffnung des neuen Ausstellungsraums waren denn auch alle vier Museumsfreunde bei der Arbeit. Eine große Schautafel mit informierendem Text in deutscher und französischer Sprache wurde beklebt und gestrichen. Glasvitrinen wurden geöffnet, um letzte Bücher, Bibeln und andere Ausstellungsstücke zu dekorieren und mit kleinen erklärenden Hinweisschildern zu versehen.

Stationenweg auf Kerzen

Am Eingang zum Raum steht ein von Ilke Weisenseel gestalteter Geistlicher, der quasi die Begrüßung übernimmt. Angeordnet ist bereits eine Gruppe von Heiligenfiguren aus den katholischen Kirchen der Gemeinde und eine besondere Kerzengalerie, die aus dem Nachlass von Dieter Schmidt aus Lörrach stammt, der auf den Kerzen den Stationenweg bei Bamlach abgebildet hat. Eine besondere, sehr alte Altarbibel aus dem 18. Jahrhundert aus der Hertinger Kirche ist ausgestellt. Sie ist eine Dauerleihgabe von Pfarrer Axel Huettner. Ein Gedichtband in ganz kleinem Taschenbuchformat mit Hebelgedichten aus dem frühen 19. Jahrhundert ist ebenfalls zu sehen, genauso wie eine Bibel im Miniformat aus dem Jahr 1684.

Aus den Beständen katholischer Gegenstände beeindruckt zum Beispiel ein besonderes Tabernakel. In dem Fall ist der Schrein, in dem die Hostien aufbewahrt werden, ein hölzener Turm im gotischen Stil, der aus der Bamlacher Kirche stammt. Zwei große eindrucksvolle Laternen, aufgehängt an langen Holzstäben, die früher bei Fronleichnamsprozessionen von Messdienern getragen wurden, sind kreuzweise entlang einer Wand drapiert.

Katholische Frömmigkeit

Viel zu den Hintergründen der Konfessionsgebiete vor Ort erfährt man über die Schautafel, die in der Ausstellung aufgehängt ist. Hier wird auch der Unterschied zwischen katholischen und evangelischen Sitten und Gebräuchen erläutert, wird auf die Volksfrömmigkeit der Katholiken mit Heiligen- und Reliquienverehrung, Prozessionen und mehr eingegangen. Dieses „heilige Empfinden“ sei den Protestanten eher fremd gewesen, wird auf der Tafel beschrieben. Die drei Teilorte am Rhein waren wie auch Schliengen und Neuenburg durch die vorderöstereichische Herrschaft katholisch geprägt, Hertingen dagegen evangelisch, denn der Ort gehörte zur Markgrafschaft. Ein ausführlicher Abschnitt der Beschreibung auf der Informationstafel widmet sich Johann Peter Hebel, der einige Zeit in Hertingen lebte.

Weitere Informationen: „Kultur der Konfessionen“, im Bäder- und Heimatmuseum Bad Bellingen-Bamlach. Eröffnung des neu gestalteten Museumsabschnitts ist am Sonntag, 5. Februar, ab 15 Uhr.

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