Dort, wo wie auf den Gefahrenkarten ersichtlich, viel Wasser zusammenkommt, gilt es, weitere Vorkehrungen zu treffen – eventuell in Form von Auffang- und Ausbreitungsbereichen für Wasser und Sediment. Die besten Gegenmaßnahmen müssen in den Bereichen erfolgen, die oberhalb einer Bebauung liegen, also in den oberen Hangbereichen. Dort müssen, so die Empfehlungen, Felder unterschiedlich bewirtschaften werden, Rückhaltemaßnahmen, wie das Pflanzen von Hecken oder- besondere Ableitmaßnahmen geschaffen, Wälle oder breite Ackerrandstreifen angelegt werden.
Die Entsiegelung von Flächen sowie die Anlage von kleinen Senken für abfließendes Wasser, genauso wie druckfeste Türen und Fenster in Keller oder Erdgeschoss sind Tipps für Privatleute, die in gefährdeten Bereichen wohnen.
Kritik von Müller
Wolfgang Müller (FW) kritisierte Baugebiete in steilen Hanglagen und spielte hier auf das Baugebiet „Hinterm Hof II“ an. „Hier muss die Konsequenz sein, dass auf solchen Flächen, auf denen Wasser sonst auch durch Büsche und Bäume aufgehalten wurde oder teils versickert ist, nicht mehr gebaut wird“, sagte er. Zudem schlug er vor, in künftigen Baugebieten größere Flächen frei zu halten, um dem Wasser Raum zu geben. Kiesgärten etwa sollten „verschwinden“, warf er ein.
Versickerungsflächen zu schaffen, hielt auch Bürgermeister Vogelpohl für wichtig. Nietz gab weiter, dass nützliche Erkenntnisse und Informationen in die Pläne Eingang finden. „Das Projekt ist nicht statisch“, kommentierte sie.
Die Starkregengefahrenkarten sind im Geoportal Baden-Württemberg eingestellt und sollen nun auch auf den Homepages der Gemeinden veröffentlicht werden. Über das Geoportal können zudem Schäden gemeldet werden. Der Prozess der Maßnahmenumsetzung beginnt „jetzt“, betonte Nietz.
Die Umsetzung beginnt
Der Gemeinderat nahm den Projektstand zur Kenntnis. Mit einer Stimmenthaltung wurde beschlossen, dass die Verwaltung beauftragt wird, dass die Gemeinde weitere Schritte zur Umsetzung der EroL-Schutzmaßnahmen plant und durchführt.