Bad Bellingen Wasser wird ab Januar teurer

Claudia Bötsch
Ab Januar werden Baden & Co. im Kurort teurer – allerdings liegt die Gemeinde weiter unter dem Landkreis-Durchschnitt.                                                                                                                                                                                                                                    Foto: Pixabay

Kurort: Bad Bellingen erhöht Gesamtgebühr von 4,25 auf 4,83 Euro / Spiegelhalter: Vertretbar und geboten

Der Kurort dreht an der Gebührenschraube: Ab Januar müssen die Bad Bellinger Bürger mehr für ihr Wasser bezahlen. Das wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung einstimmig beschlossen. Dieser Schritt sei „vertretbar und geboten“, machte Rechnungsamtsleiter Frank Spiegelhalter deutlich. Zumal der Kurort auch nach der Erhöhung noch deutlich unter dem Landkreis-Schnitt liege.

Von Claudia Bötsch

Bad Bellingen. Die Wassergebühr steigt ab Januar von 2,53 auf 2,69 Euro pro Kubikmeter, die Abwassergebühr von 1,72 auf 2,14 Euro. Damit erhöht sich die Gesamtgebühr für Wasser und Abwasser pro Kubikmeter (1000 Liter) von 4,25 auf 4,83 Euro. Das entspreche einer Gebührenerhöhung von rund 14 Prozent.

Wie sich Erhöhung auswirkt

Spiegelhalter: „Geht man von einem Wasserverbrauch von 40 Kubikmetern pro Person und Jahr aus, bedeutet das Mehrkosten von etwa 24 Euro pro Person.“ Bei einem fünfköpfigen Haushalt fallen somit pro Jahr Mehrkosten in Höhe von etwa 120 Euro an.

Auch die Erhöhung bei der Regenwassergebühr sei „überschaubar“. Spiegelhalter: „Bei einem Grundstück von 600 Quadratmetern und einer versiegelten Fläche von 300 Quadratmetern muss ein Einfamilienhausbesitzer zirka 75 Euro mehr pro Jahr bezahlen“, gab er ein Beispiel.

„Alles wird teurer“, begründete er die Gebührenerhöhung mit „allgemein steigenden Kosten in allen Bereichen“. Sei es beim Personal oder Betriebsmitteln. Demzufolge müsse die Gemeinde immer mehr Geld in die Hand nehmen, „um das Netz in einem ordentlichen Zustand“ zu halten.

In diesem Zusammenhang betonte Spiegelhalter, dass die Gemeinde zu kostendeckenden Gebühren verpflichtet sei. Er erinnerte zudem daran, dass die Gemeinde das geplante Preisniveau schon einmal vor 20 Jahren gehabt habe.

Höhere Kosten für Netz

Die Gemeinde werde künftig noch mehr in den Unterhalt des Wasser- und Abwassernetzes investieren müssen, machte Spiegelhalter deutlich. So sei das Budget für den laufenden Unterhalt in der Wasserversorgung und für die Reparatur von Rohrbrüchen von 100 000 Euro auf 250 000 Euro erhöht worden. Hier kommt auch der Aspekt zum Tragen, dass man nicht mehr so viel für sein Geld bekomme.

Einige Bereiche zu erneuern

In den kommenden Jahren wird zudem die Verlegung von Glasfaseranschlüssen in der Gesamtgemeinde die teilweise Sanierung von Wasserleitungen, Schiebern und Hydranten nach sich ziehen, führte der Rechnungsamtsleiter weiter aus. Insbesondere im Ortsteil Bamlach seien einige Bereiche der Wasserversorgung zu erneuern.

Die Kalkulation der Wassergebühren, die seit 2010 das Büro Schmidt und Häuser aus Nordheim für die Gemeinde übernimmt, gilt von 2023 bis 2025. Der Rechnungsamtsleiter kündigte in diesem Zusammenhang bereits an, dass danach wahrscheinlich erneut eine Erhöhung „in ähnlicher Dimension“ anstehe. Da man nach der Erhöhung (Gesamtgebühr: 4,83 Euro) immer noch deutlich unter dem Landkreis-Durchschnitt liege (5,56 Euro), sah er noch „Luft nach oben“.

In der Nachbargemeinde Schliengen liegt die Gesamtgebühr für Wasser und Schmutzwasser übrigens bei 4,98 Euro, in Kandern bei 5,85 Euro. Günstigste Kommune im Landkreis ist Maulburg mit 2,47 Euro, teuerste ist Wieden mit 11,25 Euro.

Dorfbrunnen überwacht?

„Wasser ist ein wertvolles Gut“, betonte SPD-Gemeinderätin Silvia Heitz. Ihr war es darum ein Anliegen, dass alle öffentlichen Entnahmestellen über einen Zähler verfügen, der misst, wie viel Wasser entnommen wird. An den Hydranten seien Zähler eingebaut, entgegnete Spiegelhalter.

Wie es mit der Überwachung der Dorfbrunnen aussieht, wollte CDU-Gemeinderat Niclas Heitz wissen. Hier stellte Spiegelhalter klar, dass es in der Gemeinde Bad Bellingen kein generelles Verbot zur Wasserentnahme gebe.

„Von Hand schöpfen ist erlaubt, beispielsweise für’s Blumen gießen.“ Allerdings sei eine Entnahme im größeren Stil verboten, „indem man beispielsweise das Brunnenwasser abpumpt“.

Versorgung gesichert

Angesichts des heißen und trockenen Sommers wollte Gemeinderat Emil Schilling (CDU) wissen, ob der Gemeinde eine mögliche Wasserknappheit drohe. Hier gab Spiegelhalter Entwarnung. Die Versorgung sei gesichert. Alle Teilorte würden ihr Wasser aus Tiefbrunnen beziehen, die rund 15 Meter in die Erde reichen.

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