Bad Bellingen Weniger Gäste im Rebland

Siegfried Feuchter
Bad Bellingen lockt nicht nur mit seinen Thermen Gäste an, sondern auch mit seiner Lage zwischen Reben und Rhein. Foto: Feuchter

Tourismus: Vor Corona 45 000 Übernachtungen mehr / Talsohle ist durchschritten

Auch Bad Bellingen und Schliengen haben bei der Zahl der Beherbergungsbetriebe Verluste erlitten. Als Folge davon ist auch die Zahl der Übernachtungen stark zurückgegangen.

Von Siegfried Feuchter

Bad Bellingen. Die Zahl der Hotels und Pensionen in Bad Bellingen, die mindestens zehn Betten anbieten können, hat sich seit 2004 im Bade- und Kurort halbiert. Gab es vor 18 Jahren 48 Beherbergungsbetriebe, so waren es Ende vergangenen Jahres noch 24.

Das geht aus der aktuellen Erhebung des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg hervor. Dabei erfassen die Statistiker nur Beherbergungsbetriebe, die mindestens zehn Schlafgelegenheiten anbieten können. Auch der Campingplatz in Bamlach ist in die Tourismus-Statistik eingeflossen.

Weniger Betriebe bedeuten auch weniger Betten. 2004 gab es 2185 Schlafgelegenheiten, Ende vergangenen Jahres waren es noch 1551. Bedingt durch die Corona-Pandemie ist die Zahl der Übernachtungen in Bad Bellingen stark zurückgegangen. Wurden dem Statistischen Landesamt 2019 noch 190 065 Übernachtungen gemeldet, so waren es im ersten Pandemie-Jahr, als Hotels und gastronomische Betriebe zeitweise geschlossen waren, 127 957. Im vergangenen Jahr, als die Auswirkungen der Pandemie nach wie vor deutlich spürbar waren, legten die Übernachtungszahlen wieder leicht zu, auf 145 066 Übernachtungen.

Wie mit den Übernachtungszahlen verhält es sich mit den Gästezahlen. Auch hier gab es einen starken Einbruch, der nach wie vor anhält. 2019 verzeichnete der Badeort 53 121 Ankünfte, im zurückliegenden Jahr lediglich noch 33 351. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2012 standen 250 740 Übernachtungen und 54  486 Gäste in der Gesamtbilanz aller damals erfassten 34 Betriebe.

In den vergangenen beiden Jahren blieben die Gäste im Durchschnitt jeweils 4,3 Tage im Kurort, gegenüber 8,5 Tagen im Jahr 2004. In den Folgejahren ging die Auslastungsquote stetig zurück – fünf Jahre lang fiel sie sogar unter vier Prozent.

Der Tourismus in der Gemeinde Schliengen hat im Gegensatz zu Bad Bellingen keine so große Bedeutung.

In den zurückliegenden Jahren ist sowohl die Zahl der Gäste als auch die der Übernachtungen zurückgegangen, in den vergangenen zwei Jahren verschärft durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Gab es in der Winzergemeinde 2019 noch 11 016 Übernachtungen, so waren es im vergangenen Jahr noch 10 622. Der Rekord an Übernachtungen datiert aus dem Jahr 2004 mit 18 661.

Seit 2017 gibt es in Schliengen fünf Betriebe, die mindestens zehn Betten anbieten. In den zurückliegenden drei Jahren boten die Einrichtungen 103 Schlafgelegenheiten an – 28 mehr als 2017. 2012 betrug die Auslastung der Betten 46,5 Prozent, 2019 noch 32,5 Prozent.

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