Noch Regelungsbedarf
Hinsichtlich der Jugendarbeit sah Antonia Hugenschmidt durchaus auch Chancen – seien doch die Jugendlichen schon heute recht flexibel und „gehen dorthin, wo etwas geboten ist“. Möller riet den Gemeinden, die Freiräume zu nutzen und nicht an den hierarchischen Strukturen festzuhalten. Dort sah dagegen Hugenschmidt noch Regelungsbedarf. In ihrem Alltag in der Gemeinde erlebe sie immer wieder Grenzen: So könne sie zwar Beerdigungen durchführen, aber dem Wunsch der Gläubigen, vor Ort zu taufen oder zu trauen, nicht entsprechen.
Aus dem Publikum wurde das Thema Basisgemeinde angesprochen, also die Arbeit in kleinen Gemeinden oder Gruppen, welche „bei uns anscheinend nicht funktioniert“. Möller sah als eine große Ursache einen Wandel in der Gesellschaft und der Familie. Auch Essig berichtete von der Familie als erste Gemeinschaft, die Glauben ermöglicht, aber auch von anderen Gruppierungen und Mitmenschen, die wichtig sind und waren, um Glauben zu erfahren und zu erleben.
Philipp Epking fragte, wie das Ehrenamt, das immer wichtiger wird, gestärkt werden soll – schon jetzt seien es einige wenige und immer dieselben. Laut Essig sind Vorleben und Begeisterung von Menschen notwendig. „Wir müssen das Feuer am Leben halten.“ Andererseits würden durch den demografischen Wandel auch junge Leute immer mehr gesucht.
Möller rief in der Schlussrunde auf zur fairen Diskussion und zur Mitarbeit am Prozess. „Schreiben Sie an den Erzbischof, machen Sie sich Gedanken, wo Sie Ankerpunkte haben und wo Sie die Grenzen der Seelsorgeeinheit ziehen.“