Bad Bellingen Wochenmarkt wächst und gedeiht

Weiler Zeitung

Einkaufen: Trend nach regionalen Lebensmitteln und Maskenpflicht im Einzelhandel sorgt für Zulauf

Klein aber fein, so präsentiert sich der noch junge Wochenmarkt am Donnerstagnachmittag im Bad Bellinger Kurgebiet bei den Wohnmobilstellplätzen. Nicht nur die Einheimischen und Kurgäste freuen sich über das neue Angebot. Auch für Pendler aus den nördlichen Nachbargemeinden, die in Basel oder Weil arbeitenm ist der Markt aufgrund seiner abendlichen Öffnungszeiten interessant.

Von Alexander Anlicker

Bad Bellingen. Schon seit 2011 gibt es in der Bädergemeinde den Wunsch nach einem Wochenmarkt. Herbst- und Frühlingsmarkt – die in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer fallen – haben sich in dieser Zeit etabliert, nur mit dem Wochenmarkt hat es bislang nicht so recht klappen wollen. Als der örtliche Lebensmittelmarkt wegen Umbau und Erweiterung im Frühling für fünf Wochen schloss, hat Carola Zimmermann aus Liel einmal wöchentlich ihren Verkaufsstand mit Obst- und Gemüse neben dem Rewe-Markt aufgebaut, berichtet Organisator Siegfried Jürgens von den Anfängen des Marktes. „Wir haben das einfach ausprobiert.“ Im Zuge der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln zugenommen, was dem Markt ebenso zugute kommt, wie die Maskenpflicht. „Das hat uns die Möglichkeit geschaffen, nach diesen fünf Wochen weiterzumachen“, erklärt Jürgens.

Zwischenzeitlich hat sich der Wochenmarkt etabliert. Mit dem Donnerstagnachmittag von 14.30 bis 19 Uhr hat man eingen passenden Termin gefunden. Durch die benachbarten Wohnmobilstellplätze wäre zudem auch ein Stromanschluss, beispielsweise für Verkaufswagen oder -anhänger mit Kühltheke vorhanden. Was auch den ungewöhnlichen Standort im Kurgebiet erklärt. Darüber hinaus setze man natürlich auch auf Gäste der Balinea-Thermen, ergänzt Jürgens.

Zum Stand von Carola Zimmermann haben sich mittlerweile zwei weitere feste Stände gesellt. Andreas Berg mit seiner Gärtnerei „Der Maulwurf“ aus Kleinkems bietet Gemüse, Obst, aber auch frische Eier, Jungpflanzen sowie Brot vom „Bachhysli Gempp“ aus Istein. Hinzu kommt Hansjörg Saurer aus Neuenburg, der in seinem Verkaufswagen Tiroler Spezialitäten anbietet.

Darum herum gibt es wechselnde Stände, beispielsweise mit Honig, Marmelade und Selbstgebasteltem oder -genähtem.

Marktbeschicker sind zufrieden

„Wir versuchen noch weitere feste Anbieter zu bekommen“, sagt Jürgens. Auf seiner Wunschliste stehen ein Metzger mit Fleisch- und Wurstwaren und ein Käsestand. Es wäre sicher auch möglich, dass sich zwei Händler wöchentlich abwechseln, meint Jürgens. Wichtig sei, dass Qualität und keine Massenprodukte angeboten werden, ergänzt er.

„Ich bin zufrieden“, sagt Gärtnermeister Andreas Berg. Einem Markt müsse man zwei Jahre Zeit geben, bis er läuft, erklärt er. Er habe im vergangenen Jahr eine Gärtnerei in Kleinkems übernommen und stelle diese auf Bio und Gemüsejungpflanzen um, berichtet Berg. Für ihn ist daher der Stand auf dem Bad Bellinger Wochenmarkt auch der erste. Einige Produkte wie Eier und Brot, aber auch Gemüse in Bio- und Demeterqualität kaufe er auch von Kollegen zu, sagt Berg.

Zufrieden ist auch Carola Zimmermann, die unter anderem Obst und Gemüse anbietet. Gut 99 Prozent der Ware stammt vom eigenen Aussiedlerhof bei Liel.

Als der Lebensmittelmarkt geschlossen hatte, war die Nachfrage groß, berichtet sie. Jetzt hänge der Umsatz unter anderem vom Wetter ab. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius hätten vor allem die älteren Bad Bellinger den Gang vom Oberdorf ins Kurgebiet gescheut, berichtet sie. Diesen Donnerstag war sie jedoch mit der Nachfrage zufrieden.

Seit einer Woche gibt es noch einen zweiten Markttag:freitags von 9 bis 13 Uhr auf der Rheinstraße vor dem Rathaus.

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