Bad Bellingen Zuzug sorgt für steigenden Bedarf

Weiler Zeitung
Der Bedarf an Betreuung steigt kontinuierlich: Zum einen, weil die Zahl der Kinder in der Gemeinde wächst, zum anderen, weil immer häufiger beide Elternteile arbeiten. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Bad Bellingen baut Betreuungsangebot aus / Zusätzliche Plätze in Bamlach und Hertingen

Die Gemeinde Bad Bellingen baut die Kinderbetreuung weiter aus. In Hertingen soll neues Leben in den alten Kindergarten einkehren und in Bamlach eine zusätzliche Krippengruppe eingerichtet werden. Entsprechende Beschlüsse wurden in der jüngsten Gemeinderatssitzung gefasst.

Von Claudia Bötsch

Bad Bellingen. „Die Plätze reichen nicht, die Warteliste wächst“, machte Kindergartenleiterin Kathrin Sommerhalter den Handlungsbedarf deutlich. Trotz der zuletzt erfolgten Aufstockung in Bamlach seien erneut alle Plätze belegt und die Kapazitätsgrenzen erreicht. Hinzu komme, dass die Gemeinde angehalten sei, auch noch einen „Puffer“ von sechs bis acht Plätzen für Zuzug oder Notsituationen vorzuhalten. „Diesen Puffer haben wir nicht“, sagte Sommerhalter.

In den Kindergärten Bad Bellingen, Bamlach und Rheinweiler gibt es derzeit insgesamt 202 Betreuungsplätze für Kinder unter und über drei Jahren. Durch die jetzt beschlossene Erhöhung sollen sowohl in Hertingen als auch in Bamlach weitere Betreuungsplätze geschaffen werden. Altersgemischte Gruppe in Hertingen mit maximal 22 Kindern

In Hertingen, wo es bis vor einigen Jahren einen Kindergarten gab, soll jetzt wieder eine Gruppe eingerichtet werden, die auf maximal 22 Kinder ausgelegt ist (altersgemischt, verlängerte Öffnungszeiten). Dafür sollen die ehemaligen Räume genutzt werden, die nach der Schließung des Kindergartens Domizil des MSC Rebland wurden. Der Verein soll bei der Suche nach Ersatzräumen unterstützt werden, kündigte Bürgermeister Carsten Vogelpohl in der Sitzung an.

Für die Nutzung als Kindergarten muss der Sanitärbereich wieder entsprechend umgebaut und die Räume möbliert werden. Dafür rechnet die Gemeinde mit Kosten in Höhe von rund 50 000 Euro. Für den Betrieb müssen zudem 2,5 Stellen neu besetzt werden. Hier zeigte sich die Kindergartenleiterin guter Dinge, trotz schwieriger Personalsituation. Der Erziehermarkt ist bekanntlich so gut wie leer gefegt. Ziel ist, die Gruppe im Februar/März einzurichten.

Krippengruppe für zehn Kinder in Bamlach

Außerdem soll auch in Bamlach das Angebot ausgebaut werden. Hier soll eine Krippe für zehn Kinder eingerichtet werden. Dazu muss der Kindergarten allerdings erst noch erweitert werden, was zusammen mit der Sanierung der Bamlacher Halle geschehen soll. Der Gemeinderat hat der rund zwei Millionen Euro teuren Maßnahme ebenfalls in der Sitzung am Montag seine Zustimmung erteilt (wir berichten noch).

Zuzugsgemeinde: Mehr Kinder durch Baugebiete

Durch den Zuzug von Familien ist der Bedarf an Betreuungsplätzen in der Kurgemeinde in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. „Und durch das neue Baugebiet Hinterm Hof II werden weitere Kinder nach Bad Bellingen kommen“, machte Sommerhalter die Entwicklung deutlich. Außerdem wies die Kindergartenleiterin darauf hin, dass „neben der reinen Zunahme von Kindern auch noch die Betreuungsquote bei den unter drei Jahre alten Kindern stetig ansteigt“. Da zunehmend mehr Eltern – also beide Elternteile – einer Beschäftigung nachgehen, steige auch der Bedarf nach Betreuung. „War die Betreuung von Unter-Dreijährigen vor einigen Jahren noch eher etwas Seltenes, so entwickelt sich dies zunehmend zum Regelfall“, machte Sommerhalter deutlich.

Frank Fuchs: Aufwertung für Hertingen

Die erneute Einrichtung einer Gruppe in Hertingen sei eine „Aufwertung für den Ortsteil“, begrüßte Frank Fuchs (CDU) die Maßnahme. Er legte indes Wert darauf, dem MSC bei der Suche nach neuen Räumen behilflich zu sein. Es sei im Sinne der Hertinger Bürger, dass der Kindergarten wieder mit Leben gefüllt werde, der einst vor Jahrzehnten von Ehrenamtlichen ins Leben gerufen wurde, meinte Philip Dahm (Freie Wähler). Kritisch merkte er indes an, dass er sich als Gemeinderat „ein detaillierteres Zahlenwerk“ als Entscheidungsgrundlage wünschen würde.

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