Bad Bellingen Zweites Defizit in Folge erwartet

Weiler Zeitung
Die Holzversteigerung in Hertingen entfällt dieses Jahr. Der Brennholzbedarf sei aber gedeckt.Foto: sba/Lino Mirgeler Foto: Weiler Zeitung

Gemeindewald: Trockenheit und damit verbundene Krankheiten machen den Bäumen zu schaffen

Dem Wald geht es derzeit nicht gut, auch in Bad Bellingen nicht. Drei Trockenjahre in Folge sorgen dafür, dass im kommenden Jahr beim Gemeindewald wohl ein Minus erwirtschaftet wird. Der Gemeinderat stimmte dem Forstbetriebsplan einmütig zu.

Von Adrian Steineck

Bad Bellingen. Försterin Heike Wiegand ging in ihrem Bericht auf die Bedeutung der Pflege des Baumbestands ein, der in Zeiten von Klimawandel und Erderwärmung eine wichtige Rolle zukommt. Krankheiten wie das Eschentriebsterben, die Ahorn-Rußrindenkrankheit sowie die Trockenschäden durch die fehlenden Niederschläge würden ihr große Sorgen machen, legte die Försterin dar.

Trockenresistenz gefragt

Besonders betroffen seien Buchen, die auf Höhenrücken stehen, da dort das Niederschlagswasser ablaufe. Die Schäden am Holz seien oft „erschütternd weit fortgeschritten, so Wiegand. Hinzu komme, dass die Wasserreserven im Wald oftmals nicht mehr in ausreichendem Maße vorhanden seien. „Wir müssen vermehrt und langfristig in den Umbau und die Pflege des Waldes investieren“, machte Wiegand deutlich. Vor allem gelte es, die Bestände bei Neuanpflanzungen mit Baumarten zu durchmischen, die trockenresistent seien, etwa Eberesche oder Feldahorn.

Versteigerung entfällt

Im Zuge der Corona-Pandemie und der damit verbunden Abstands- und Hygieneregeln wird es im kommenden Jahr die gewohnte Holzversteigerung in Hertingen so nicht geben, sagte die Försterin. Bürger können aber bis zum 27. November ihren Brennholzbedarf beim Forstrevier Kandern anmelden, wobei sie das Holz zu einem festgelegten Preis bestellen können. Das sonst übliche Bieterverfahren entfällt also. Auf eine Nachfrage aus dem Gemeinderat, ob man nicht erwogen habe, die Holzversteigerung im Frühjahr abzuhalten – „schließlich ist man ja an der frischen Luft“ –, sagte Wiegand, dass die Corona-Situation wohl so bald nicht besser werde. Jetzt könne man beim Brennholzbedarf noch flexibler reagieren als im Frühjahr, gab sie ebenfalls zu bedenken. „Der Brennholzbedarf der Bevölkerung kann gedeckt werden“, gab Wiegand hier Entwarnung.

Ausgleich für Baugebiet

Wiegand ging auch auf das Baugebiet „Hinterm Hof II“ ein. Die als Ausgleich dafür vorgesehenen Aufforstungsarbeiten sollten in Angriff genommen werden, sagte sie. In dem Baugebiet wurden rund fünf Hektar an Baufläche verbraucht. Als Ausgleich muss eine entsprechende Fläche wieder aufgeforstet werden, wofür finanzielle Mittel außerhalb des Waldhaushalts zur Verfügung gestellt werden. Aufgeforstet werde im Kernort im Bereich des Hellbergs auf drei Flurstücken und in Rheinweiler beim Naturschutzgebiet am „Fuchsrain“ in Waldesnähe.

Defizit erwartet

Für das Jahr 2021 rechnet die Försterin nicht mit einem Gewinn beim Gemeindewald, sondern mit einem Defizit von rund 8800 Euro und damit verbunden einem höheren Zuschussbedarf. Die Gemeinderäte stimmten dem Forstbetriebsplan und den notwendigen Ausgaben einstimmig zu.

Im Jahr 2019 konnte noch ein positives Ergebnis von 4650 Euro verbucht werden. Für das laufende Jahr werde es erstmals ein Defizit von rund 8400 Euro geben.

Im Haushaltsplan für den Forst sind für das Jahr 2021 Einnahmen von knapp 35 000 Euro angesetzt. Dies umfasst knapp 19 000 Euro an Einnahmen aus dem Verkauf von Nutzholz und rund 10 500 Euro aus dem Verkauf von Brennholz. Neu ist die Haushaltsstelle „Innere Verrechnung“ mit 4000 Euro für größere Aufforstungen. Gerechnet wird mit Ausgaben von 43 850 Euro-

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