Badenweiler Bürgermeister erklärt Rücktritt

Claudia Bötsch
Seit 1991 ist Karl-Eugen Engler Bürgermeister von Badenweiler. Im Gemeinderat am Montagabend hat er nun seinen vorzeitigen Rücktritt erklärt – regulär würde seine vierte Amtszeit noch bis 2023 dauern. Foto: zVg

Vorzeitiger Rückzug: Langjähriger Badenweiler Rathauschef Engler will Ende des Jahres sein Amt abgeben.

Badenweiler - Für einen Paukenschlag hat Bürgermeister Karl-Eugen Engler in der Gemeinderatssitzung am Montagabend gesorgt: Der 57-Jährige, der seit fast drei Jahrzehnten die Geschicke von Badenweiler leitet, gab dort seinen Rücktritt bekannt. Zum 31. Dezember werde er seine Amtszeit vorzeitig beenden. Regulär endet sie erst im Jahre 2023.

„Sowohl für Badenweiler als auch für mich persönlich ist die Zeit da, die Segel neu auszurichten“, machte er in seiner persönlichen Erklärung vor dem Gremium deutlich. Die Entscheidung sei „in einer beruflichen und privaten Gesamtschau“ gefallen.

Gemeinsam mit der Familie Neuem zuwenden

In der Sitzung war auch Englers Ehefrau Rona Mast anwesend, die in den Zuhörerreihen saß. „Wir haben im Kreis der Familie, mit Freunden und Weggefährten diskutiert, ich habe für mich und meine Familie bilanziert, bewertet und gewichtet. An einer persönlichen Wegmarke angelangt, spüre ich, dass die Zeit reif ist, neue Lebensschwerpunkte zu setzen und mich gemeinsam mit meinen Kindern und meiner Familie Neuem zuzuwenden“, hielt Engler fest.

Die frühzeitige Ankündigung, seine Amtszeit am 31. Dezember zu beenden, biete allen Beteiligten die Möglichkeit, mit genügend Vorlaufzeit das Amt geregelt und ordentlich in neue Hände zu übergeben.

„Bürgermeister des Heilbades Badenweiler zu sein, war immer eine der schönsten Aufgaben, die ich mir vorstellen konnte. In dieser Überzeugung habe ich mein Amt geführt und jeden Tag mit ganzem Herzblut ausgefüllt.“ Engler blickte auf „eine sehr spannende Zeit, mit Höhen und Tiefen, wertvollen Erfahrungen und wunderbaren Begegnungen“ zurück.

„Gemeinde für die Zukunft gut aufgestellt“

In guter Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und allen Mitarbeitern der Gemeinde habe man ein gewaltiges Aufgabenpensum abgearbeitet. Gerade in jüngster Zeit seien entscheidende Weichenstellungen für die Zukunft getätigt worden: „Badenweiler steht auf einem soliden finanziellen Fundament“, so Engler. Die Jahresrechnung für 2017 bestätige dies. Der Bürgermeister verwies zudem darauf, dass die Realisierung des Investitionskonzepts des Landes Baden-Württemberg in das Staatsbad politisch verbindlich sei. Wichtig sei zudem, dass das Landessanierungsprogramm neue Impulse für den Ortskern bringe.

Die Verhältnisse in Gemeindeverwaltung und Bürgermeisteramt seien geordnet, hielt Engler fest. „Es gibt keine größeren Investitionsstaus, die Gemeinde ist nahezu schuldenfrei, verfügt über ausreichend Liquidität und ist aus heutiger Sicht für die Zukunft gut aufgestellt“, resümierte der Badenweiler Rathauschef.

Zum Abschluss seiner persönlichen Erklärung bat Engler um Verständnis: „Der eine oder andere wird meine Entscheidung positiv werten, andere weniger, manch einer wird enttäuscht sein. Ich bin mir dessen bewusst und habe abschließend die Bitte an Sie, meine Entscheidung zu respektieren.“

2015 mit 60 Prozent in die vierte Amtszeit gewählt

Engler gehört zu den dienstältesten Rathauschefs der Region. Im Jahr 2015 hat er seine vierte Amtszeit angetreten, die regulär 2023 enden würde.

Im Jahr 1991 hatte ihm ein Stimmenanteil von 71,5 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 63 Prozent den Weg zum Chefsessel im Badenweiler Rathaus geebnet. Damals setzte sich Engler bereits im ersten Wahlgang gegen vier Mitbewerber durch. Bei den beiden folgenden Wahlen wurde Engler als einziger Kandidat mit Stimmenanteilen von 98,2 und 97,5 Prozent klar in seinem Amt bestätigt – die Wahlbeteiligung hatte jeweils unter 50 Prozent gelegen.

Als Engler für seine vierte Amtszeit kandidierte, musste er indes Konkurrenz und einigen Gegenwind erfahren. Bei drei Mitbewerbern konnte er am Ende knapp 60 Prozent und damit die Mehrheit der Wählerstimmen für sich verbuchen (Wahlbeteiligung 59 Prozent). 35 Prozent, und damit ein erheblicher Anteil der Stimmen, waren damals auf Gegenkandidatin Christiane Rack entfallen.

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