Badenweiler Der Retter der römischen Badruine in Badenweiler

Weiler Zeitung

Geschichte: Großherzog Karl Friedrich von Baden starb am 10. Juni 1811

Badenweiler (ov). Karl Friedrich von Baden, geboren 1728, regierte 73 Jahre lang – damit gehört er zu den am längsten regierenden Monarchen der Geschichte. Am 10. Juni 1811, heute vor 209 Jahren, starb er in Karlsruhe. Als aufgeklärter Herrscher förderte Karl Friedrich Bildung, Wissenschaft und Kultur. Er ließ die römische Badruine in Badenweiler freilegen und schützen, heißt es in einer Mitteilung der Staatlichen Schlösser und Gärten.

Die Herkunft

Karl Friedrich war der Sohn von Erbprinz Friedrich von Baden-Durlach und Anna Charlotte Amalie von Nassau-Dietz-Oranien und wurde am 22. November 1728 in Karlsruhe geboren. Nachdem sein Vater 1732 gestorben und seine Mutter psychisch erkrankt war, übernahm Karl Friedrichs Großmutter, Markgräfin Magdalena Wilhelmine von Württemberg, seine Erziehung. Karl Friedrich studierte an der Académie de Lausanne in der Schweiz. In seinen Jugendjahren schlug er über die Stränge: Verschwendung, Glücksspiel und Abenteuerlust trugen ihm mehrere strenge Mahnungen ein. Bis 1746 blieb er als Regent unter der Vormundschaft seiner Großmutter. Am 13. Oktober 1746 wurde er mündig gesprochen und trat seine Regierung als Markgraf von Baden-Durlach an. Aber erst nach seiner Heirat mit Karoline Luise von Hessen-Darmstadt 1751 scheint er sich den ernsten Aufgaben als Landesherr zugewandt zu haben.

Rolle als Landesherr

Im Jahr 1784 wurden die Überreste der römischen Therme freigelegt. Markgraf Karl Friedrich unterstützte dieses Projekt. Durch seine Förderung und die großzügige Finanzierung gelang es, die antike Ruine planmäßig auf der gesamten Fläche auszugraben. In Badenweiler fand damit die erste systematische Grabung der Markgrafschaft statt und zugleich die erste Untersuchung mit sorgfältiger Dokumentation. Außerdem finanzierte Karl Friedrich die Überdachung der Ruinen noch im gleichen Jahr.

In der gleichen Zeit erwachte auch das touristische Interesse an der mittelalterlichen Burg Badenweiler.

Der Philosoph Johann Gottfried Herder beschrieb Karl Friedrich als „Deutschlands bester Fürst“.  Der Markgraf und spätere Großherzog gilt als Musterbeispiel eines zwar absolutistischen, aber aufgeklärten Herrschers – und als Gründervater des modernen, liberalen Baden. Er förderte Schulen und Universitäten, Wirtschaft, Kultur und Städtebau. 1767 verbot er die Folter und hob 1783 die Leibeigenschaft auf. 1808 legte er den Grundstein für die erste badische Verfassung – verabschiedet wurde sie allerdings erst zehn Jahre später unter Großherzog Karl, seinem Enkel.

Spätere Schutzbauten

Ein Sturm zerstörte im Jahr 1828 das erste Schutzdach der Badruine. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts schützte wieder ein Dach die antiken Reste. Die Konstruktion war aber so niedrig, dass sie die Besichtigung behinderte. 1907 wurde in der Badenweiler Kur-Zeitung erstmals die Forderung vorgebracht, das antike Monument besser zu präsentieren. 1953 ersetzte ein Flachdach die alte Abdeckung. Im Jahr 1988 begann die Planung des neuen Schutzbaus, welcher der Bedeutung der Ruine entsprechen sollte. Doch erst 2001 wurde das heutige spektakuläre Glasdach vollendet, das den Besuchern erlaubt, einen unverstellten Blick in die römische Welt zu werfen.

Seit dem 10. Mai ist die Badruine Badenweiler wieder geöffnet. Öffnungszeiten sind sonntags von 13 bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet 3 Euro für Erwachsene (2,50 Euro mit Gästekarte), ermäßigt 1,50 Euro sowie 7,50 Euro für Familien. Weitere Informationen sind unter badruine-badenweiler.de online zu finden.

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