Von Walter Bronner Badenweiler. Wo immer Kunstbeflissene den Arbeiten von Max Sauks schöpferisch vielgestaltigem Oeuvre begegnen, offenbart sich dieses auch als Spektrum eines begnadeten Handwerkers. Und zu diesem unanfechtbaren Handwerk gesellt sich eine künstlerische Potenz, die staunen macht. Aktuell nachprüfbar ist das in den ebenso großzügigen wie noblen Räumen im Großherzoglichen Palais in Badenweiler, wo der bald 85-jährige Holzener Bildhauer, Maler und Objektgestalter unter dem Motto „Ich staune…“ eine veritable Auslese seiner Werke präsentiert. Sie alle zeugen von einem unerschöpflichen Ideenreichtum und köstlichem hintersinnigen Witz. Es gibt wohl keinen anderen Künstler im Markgräflerland, der seinem Schaffen so viele Gestaltungsmittel und Werkstoffe dienstbar macht, wie der gebürtige Hamburger, den es 1985 in Deutschlands Süden verschlug. Er malt und zeichnet auf Leinwand und Papier, prägt in Karton, schneidet Motive in Holz und Linoleum, modelliert in Ton und Gips, gießt in Beton, bearbeitet Metall, kombiniert Schrottteile und andere Materialien zu neuen frappierenden Gebilden, meißelt in Stein und experimentiert mit textilen Werkstoffen und Leder. Beiläufig nutzt er auch die selbst gefertigte Camera obscura zu pfiffigen Foto-Collagen. Nicht zuletzt gestaltet er Mosaiken und dichtet Haikus. Von letzteren gibt es in der Ausstellung 27 Gedankenblätter an einer über drei Meter hohen Baumplastik im größten Ausstellungsraum. Und allenthalben manifestiert sich auch die norddeutsche Herkunft des Ausstellers in der wetterfesten Standhaftigkeit und soliden Handfertigkeit weiterer großformatiger Objektkreationen, wie die aus Eichenholz, Eisen und Sackleinen komponierte Figur „Duende“, die Materialmontage „Sattelkuss“ oder das skurrile Sitzmöbel „Eierstuhl“. Wesentliche Merkmale all dessen sind Sauks trockener hanseatischer Witz und eine mitunter kurios-schnurrige Fabulierlust, die auf Verwandlung abzielt. In kleineren Arbeiten, wie den eleganten Bronzeplastiken, kompakten Keramikfiguren, stimmigen Blumencollagen, aufgelichteten Aquarellen und duftigen Farbgrafiken mit Sujets von auffliegenden Tauben, leichtfüßigen Tänzerinnen oder auf Wolken schwebenden Musen legt der Aussteller auch starkes Bekenntnis zur Humanitas des Südens ab, womit sich in seinem Schaffen einmal die abstrakt-figürliche, ein andermal die figürlich fantastische Erfindung als verpflichtend erweist.