Badenweiler Vier Flügel und neue Hörerfahrungen

Weiler Zeitung
Spielt am 1. Mai an vier verschiedenen Flügeln Schubert, Liszt, Chopin und Strawinsky: Pianist Alexander Melnikov Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Musiktage: „Heut‘ und ewig“ im Kurhaus Badenweiler: 28. April bis 1. Mai

Badenweiler. Seit 45 Jahren werden Musiktage in Badenweiler veranstaltet. Unter der neuen Leitung von Lotte Thaler wird die langjährige Tradition vom 28. April bis 1. Mai fortgesetzt.

Das Motto dieser Musiktage „Heut‘ und ewig“ ist der Titel eines Gedichts von Johann Wolfgang von Goethe, das Wolfgang Rihm vertont hat. Rihm war von Anfang an Gast in Badenweiler und ist heute eine Institution weit über die Komponisten-Szene hinaus. Seine Goethe-Vertonungen werden nun an einem Liederabend in Badenweiler (29.4.) aufgeführt. Den Bariton Hans Christoph Begemann und den Pianisten Thomas Seyboldt, der Gründer der Schubertiade in Ettlingen, verbindet eine enge Zusammenarbeit mit Wolfgang Rihm. Einige Goethe-Lieder brachte das Duo zur Uraufführung, und für seine CD-Einspielung mit Rihm-Liedern erhielt es 2016 den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

Rihms Lieder aus den letzten Jahren gleichen oft Verneigungen vor den klassisch-romantischen Vorgängern, deshalb liegt die Kombination von Rihm und Schubert nahe, zumal das Duo schon über 300 Schubertlieder in seinen Konzertreihen aufgeführt hat.

Deutsch-französische Freundschaft

Die diesjährigen Badenweiler Musiktage stehen auch wieder im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft. Zwei Jahrhundertgestalten aus beiden Ländern bilden ebenfalls einen Schwerpunkt des Festivals: Claude Debussy mit seinem 100. Todestag am 25. März und Bernd Alois Zimmermann, der große Bewunderer von Debussy und Komponist einer multiperspektivisch angelegten Musikform, mit seinem 100. Geburtstag am 20. März.

Als Interpreten werden zwei Ensembles erstmals in Badenweiler auftreten: das renommierte französische Quatuor Diotima (28.4.) und der in Zürich lebende Ausnahme-Geiger Ilya Gringolts (30.4.) zusammen mit Thomas Demenga (Violoncello) und James Boyd (Viola).

Das Quatuor Diotima wurde 1996 von Absolventen des Konservatoriums in Paris gegründet und gilt heute als eines der besten Streichquartette, vor allem für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Der 1982 in St. Peterburg geborene Geiger Ilya Gringolts hat ebenfalls eine glänzende, internationale Karriere gemacht. Sein äußerst virtuoses Spiel und seine unkonventionellen Interpretationen brachten ihm in der Zeitung „The Financial Times“ die Wertschätzung als „One oft the most inspirational violinists today!” ein.

Erstmals hält auch die historische Aufführungspraxis Einzug bei den Badenweiler Musiktagen: Der Pianist Alexander Melnikov, schon oft zu Gast im Heilbad, wird im Schlusskonzert am 1. Mai ein Programm von Schubert bis Strawinsky an vier historisch unterschiedlichen Flügeln darbieten. Dabei werden die Zuhörer in die Vergangenheit des 18. und 19. Jahrhunderts geführt, was gerade für Freunde der Moderne eine neue Hörerfahrung bedeutet.

Zur Vorbereitung auf diesen Klavierabend wird eine Führung unter der Leitung der russischen Pianistin Katja Poljakova im Museum historischer Tasteninstrumente in Bad Krozingen angeboten. Dort stehen etwa 50 teils über 400 Jahre alte, restaurierte Instrumente, die fast alle spielbar sind.

Konzertinfos

Alle Konzerte finden im Kurhaus statt und beginnen um 18 Uhr.

Am 28. und 30. April gibt es jeweils um 16.15 Uhr einführende Vorträge von Rainer Peters. Am 29. April findet um 11.15 Uhr das Künstlergespräch von Lotte Thaler mit Hans Christoph Begemann und Thomas Seyboldt statt (Eintritt frei).

Der Ausflug am 1. Mai um 11 Uhr zur Sammlung historischer Tasteninstrumente in Bad Krozingen rundet das Rahmenprogramm ab (Anmeldung).  Karten: www.reservix.de, Tourist-Info; www.badenweiler-musiktage.de sowie unter www.badenweiler.de

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