Badenweiler Zwei Bewerber steigen auf das Kandidaten-Karussell

Weiler Zeitung

Bürgermeisterwahl: Historikerin Kathryn Babeck und Controller Uwe Sauer treten in Badenweiler an

Badenweiler (boe). Kurz vor Bewerbungsschluss hat das Kandidaten-Karussell zur Badenweiler Bürgermeisterwahl nochmals Mitfahrer aufgenommen. Gestern, als die Frist endete, kamen zwei Bewerber hinzu.

Ihre Unterlagen eingereicht hat Historikerin Kathryn Babeck. Die 43-jährige Mutter von zwei Kindern ist in Marzell geboren „und fühlt sich dieser Gegend, den Menschen und der Natur zutiefst verbunden“, macht sie in ihrer Pressemitteilung deutlich. Sie trete bewusst als Grüne an, sei aber optimistisch, „Menschen aller Couleur zur Zusammenarbeit gewinnen zu können“.

Überzeugte Europäerin

Babeck hat in Frankreich und Deutschland Geschichte und Politik studiert. Sie sei eine überzeugte Europäerin und Demokratin. Sie verfüge über umfangreiche Kenntnisse im Kulturmanagement. Zuletzt habe sie eine Ausstellung zu Computerspielen und Gesellschaft kuratiert, die in Dresden zu sehen ist.

Für die Kandidatur als Bürgermeisterin in Badenweiler habe sich die in Niederweiler wohnende Babeck aus drei Gründen entschieden: „Im Zeitalter des Klimawandels, des Artensterbens, der Politikverdrossenheit und in einer Zeit, in der Kinder sich große Sorgen um ihre Zukunft machen, müssen Erwachsene Verantwortung übernehmen, jungen Menschen Hoffnung vermitteln und sich mutig für einen Wandel einsetzen“, sagt sie. Des Weiteren ist sie überzeugt, „dass Männer und Frauen nicht unbedingt unterschiedlich denken, aber Frauen haben einen anderen Erfahrungshintergrund“, der in der heutigen Zeit enorm wichtig sei. Diese Erfahrungen sehe sie als eine Chance für Badenweiler und die damit verbundene Rückbesinnung Badenweilers als Heilort.

Unterstützung der Grünen

Die Grünen in Badenweiler unterstützen die Kandidatur Babecks. Die Fraktion hat bei der Gemeinderatswahl im Mai die meisten Stimmen geholt. „Die Zusammenarbeit mit dem gesamten Gemeinderat sehe ich gelassen, denn die Argumente und der Zeitgeist sprechen für uns“, sagt Babeck. Der Erfolg der Grünen basiere auf dem Konzept der Vielseitigkeit.

Grundvoraussetzung für die Rückbesinnung Badenweilers auf seine ursprüngliche Bestimmung ist laut Babeck „eine zukunftsorientierte Gemeindeplanung, die auf Transparenz und Offenheit setzt und die den Menschen und die Natur in den Mittelpunkt stellt“. Eine gesunde Wirtschaft zum Wohle aller sei für Babeck ein weiterer wichtiger Aspekt für die Hinwendung zu einem Heilort. Es erfordere Weitsicht, ein Gespür für langfristige Entwicklungen und ein Verantwortungsbewusstsein zur Findung ausgewogener Lösungen.

In Badenweiler sei in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten viel Geld investiert worden. „In erster Linie geschah dies in Neubauprojekte, Sanierungen und Umbauten. Diese Investitionen werden nur erfolgreich sein, wenn zusätzlich zu den Baumaßnahmen auch in eine entsprechende Nutzung, in ausreichend Personal und in Inhalte investiert wird“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Badenweiler habe die Kraft und die Ressourcen, wieder Bedeutung zu entwickeln und dafür brauche es einen guten Plan. Gemeinsam mit interessierten und fachkundigen Bürgern wolle sie die Zukunft des Kurhauses, der Therme, der BTT, die Louisenstraße, die Kindertageseinrichtung, den öffentlichen Nahkehr und den sanften Tourismus gestalten.

Aus der Wirtschaft

Als weiterer Bewerber für das Amt des Badenweiler Bürgermeisters hat Uwe Sauer seinen Hut in den Ring geworfen. Der 54-Jährige kommt gebürtig aus Gießen und lebt seit 2005 in Badenweiler. Er arbeitet in einem Umwelttechnik-Unternehmen, wo er als Controller für den Bereich Deutschland zuständig ist.

Der Bürgermeister-Kandidat hat ein Studium zum staatlich geprüften Betriebswirt an der Fachschule in Gießen absolviert, ist gelernter Industriekaufmann und hat eine Ausbildung zum Kaufmann für Reiseverkehr und Touristik gemacht.

Sauer ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.

„Frischer Wind“ und „jemand aus der Wirtschaft“ würden der Gemeinde gut tun, ist Sauer überzeugt. Er beschäftige sich beruflich unter anderem mit Budgetplanung, was auch für die Stelle des Bürgermeisters wichtig sei.

„Einiges bewegen“

Für das Amt bringe er eine „offene kommunikative Art“ mit. „Transparent, Offenheit und Wertschätzung fehlen mir bisher in Badenweiler sehr“, meinte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Sowohl was die Kommunikation mit den Bürgern als auch mit den Einzelhändlern oder Badenweiler Thermen und Touristik angeht, müsse sich einiges ändern, sagte Sauer. Aus seinem Berufsleben bringe er viel Führungserfahrung mit, und er sei überzeugt, „dass ich da einiges bewegen kann“.

In Badenweiler fühle sich der 54-Jährige verwurzelt. Zeitweise sei er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Schweighof gewesen. Außerdem habe er die Modenschau „La dolce Vita“ im Kurhaus mitorganisiert, bei der Badenweiler Einzelhändler ihre Mode präsentierten.

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