Bahn sperrt Trasse Reisezeit wird deutlich länger

Rolf Reißmann
Auf der Rheintal- und Hochrheinbahn kommt es zu Einschränkungen. Foto: Michael Werndorff

Zugreisende müssen sich auf der Hochrheinstrecke und Rheintalbahn auf Vollsperrungen einstellen. Fahrgäste sollten sich rechtzeitig über den geplanten Ersatzverkehr informieren.

Wegen Bauarbeiten wird der Abschnitt zwischen Waldshut und Erzingen vom 10. bis 25. August voll gesperrt. Das werden auch alle Reisenden aus dem Kreis Lörrach zu spüren bekommen, falls sie über Waldshut hinaus fahren wollen. Die durchfahrenden Interregio-Expresszüge zwischen Basel und Singen beziehungsweise Friedrichshafen entfallen.

Bus statt Bahn

Zwischen Waldshut und Erzingen wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Von dort aus besteht mit den Regionalbahnen Verbindung nach und von Schaffhausen. Dort enden beziehungsweise starten die IRE nach Singen und Friedrichshafen.

Diese Ersatzlösung kostet natürlich Zeit: Während planmäßig die Fahrt von Rheinfelden nach Singen nur eine Stunde und 25 Minuten dauert, werden in diesen beiden Wochen für die gleiche Strecke ganze drei Stunden benötigt. Die IRE zwischen Basel und Waldshut sowie in der Gegenrichtung fahren nur alle zwei Stunden, und zwar in den Fahrplanlagen der normalerweise nach und von Friedrichshafen durchfahrenden Züge. Das heißt, sie fahren ab Basel nach den ungeraden Stunden jeweils zur Minute 49 ab Basel, und zwar mit den planmäßigen Halten in Rheinfelden und Bad Säckingen.

In der Gegenrichtung fahren die IR nur nach den geraden Stunden 8, 10, 12 bis abends zur Minute 34 ab Waldshut. Die Regionalbahnen fahren nach Fahrplan, aber nur zwischen Basel und Waldshut. Sowohl die Züge nach Lauchringen als auch nach Stühlingen entfallen. Die in Waldshut anschließenden Busse des Schienenersatzverkehrs fahren nicht zu den Zeiten des Bahnfahrplans. Die Regionalbahnen fahren nach Fahrplan, aber nur zwischen Basel und Waldshut. Sowohl die Züge nach Lauchringen als auch nach Stühlingen entfallen.

Rheintalbahn gesperrt

Die in Waldshut anschließenden Busse des Schienenersatzverkehrs fahren nicht zu den Zeiten des Bahnfahrplans. Die Baustelle auf der Hochrheinbahn bleibt für die Bewohner des Dreiländerecks nicht die einzige Erschwernis.

Bereits am 9. August 21 Uhr beginnt eine Totalsperrung der Rheintalbahn zwischen Baden-Baden und Rastatt. Die damit verbundene Ersatzlösung betrifft alle Fernreisenden aus dem Dreiländereck, die in mittlere und nördliche Gegenden Deutschlands reisen wollen.

Tunnel wird angebunden

So verlängern sich zum Beispiel unter anderem auch An- und Abreise zum Flughafen Frankfurt. Grund für die Behinderung des durchgehenden Verkehrs ist die Südanbindung des neuen Tunnels Rastatt. Die am Südportal an die Oberfläche kommenden Gleise werden an die bereits seit 2004 genutzte Neubaustrecke angebunden. Das ist nur mit Vollsperrung möglich.

Gleichzeitig werden noch andere Baumaßnahmen in diesem Abschnitt eingeordnet, die nur ohne Verkehr möglich sind. Alle aus Basel kommenden ICE enden in Baden-Baden, bis nach Rastatt verkehren Busse, einige auch bis Karlsruhe. In der Gegenrichtung ist Rastatt dann der Endbahnhof. Durch den Schienenersatzverkehr verlängert sich die Gesamtfahrzeit. So dauert eine Reise von Basel nach Frankfurt etwa 90 Minuten länger als sonst, nach und von Berlin dauert die Reise mehr als acht Stunden

Betroffen von der Sperrung sind aber nicht nur die Züge der Deutschen Bahn. Der Eurocity zwischen Mailand und Frankfurt entfällt in diesem Zeitraum auf dem deutschen Abschnitt. Ebenso betroffen sind die ÖBB-Nightjets und Flixtrain. Die Nachtzüge werden von und nach Zürich über die Gäubahn Zürich umgeleitet, Nachtfahrten nach/von Amsterdam, Hamburg und Berlin sind also in diesem Zeitraum ab/bis Basel nicht möglich.

Eigenes Bussystem

Flixtrain ersetzt seinen Zug zwischen Basel und Berlin bis/ab Heidelberg mit dem eigenen Bussystem.

Erheblich verlängert sein werden auch Fahrten mit den Nahverkehrszügen in diesem Abschnitt der Rheintalbahn. Die sonst nach und von Karlsruhe fahrenden Regionalexpresszüge beginnen und enden in Offenburg.

Die Vollsperrung beginnt am 9. August und endet am 30. August, 21 Uhr. Anschließend bestehen im Nahverkehr weitere Einschränkungen auf der östlichen Strecke zwischen Rastatt und Karlsruhe vom 30. August, 21 Uhr, bis zum 9. September, 5 Uhr.

Rechtzeitig informieren

Alle Reisenden, die ab Freitag nächster Woche sowohl nach Osten auf der Hochrheinbahn als auch auf der Rheintalbahn nach Norden unterwegs sein wollen, sollten sich rechtzeitig über den Ersatzverkehr informieren.

Bei langfristig vorausbesorgten Fahrkarten sind die Zeiten bereits eingearbeitet, wer aber kurzfristig auf diesen Strecken reisen möchte, sollte sich rechtzeitig über die einzelnen Zeiten und über die Gesamtfahrdauer informieren. Übrigens: Bei dieser Vollsperrung werden auch keine Güterzüge fahren können.

  • Bewertung
    7

Umfrage

Pressekonferenz zu Kanzlerkandidatur-Frage der Union

CDU-Chef Friedrich Merz will der nächste Bundeskanzler werden. Was halten Sie von der Personalentscheidung der Union?

Ergebnis anzeigen
loading