Basel 100 Jahre unter Schweizer Flagge

Denis Bozbag

Sonderausstellung: Verkehrsdrehscheibe Schweiz zeigt Entwicklung der Rheinschifffahrt.

Basel - Wie hat sich die Rheinschifffahrt in den vergangenen 100 Jahren am Basler Hafenbecken entwickelt? Diesem Thema widmet sich bis Jahresende die aktuelle Sonderausstellung im Museum „Verkehrsdrehscheibe Schweiz“ im Hafen Basel-Kleinhüningen.

Verschiedene Infotafeln der Sonderausstellung „100 Jahre Rheinschifffahrt unter Schweizer Flagge“ im Museum „Verkehrsdrehscheibe Schweiz“ präsentieren aktuell einen historischen Rückblick auf die Anfänge des Container-Güterverkehrs am Basler Flussufer. Der Rhein ist hier gleichzeitig Endstation und Anfangspunkt für den internationalen Warenumschlag von Schiff auf Land in Europa.

„1904 erreichte das erste Güterschiff ,DS Knipscher IX’ mit einem Schlepper die Stadt Basel“, erzählt Rolf Schlebach, Präsident der Verkehrsdrehscheibe Schweiz, während des gestrigen Mediengesprächs. Im Zentrum stehen die positiven Auswirkungen der Rheinschifffahrtsakten auf die Entwicklung der schweizerischen Handels- und Schifffahrtstreibenden. Die Mannheimer Akte von 1868 gilt dabei als das Gründungsinstrument der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR). Sie war nicht nur Wegbereiter für den freien Handel und Verkehr auf dem Rhein, sondern auch Ausgangspunkt für ein gemeinsames Schifffahrtsabkommen der Rheinanliegerstaaten.

„Im Versailler Vertrag von 1919 wurde die Schweiz schließlich offiziell als Anliegerstaat anerkannt. Dies war der Startschuss für den internationalen Warengüterverkehr ab Basel“, berichtet Schlebach und fährt fort: „Während der beiden Weltkriege hatte die Schweiz aufgrund seiner Neutralität den Luxus, sich um die Planung der Hafenbecken I und II zu kümmern und damit perfekte Voraussetzungen für einen Warenumschlagsort direkt an der Grenze zu schaffen.“

Zeitzeuge dieser Ereignisse ist das vom Basler Grundbuch- und Vermessungsamt geführte Schiffsregister. Dieses enthält alle Informationen über die unter Schweizer Flagge fahrenden, registrierten Güter- und Nichtgüterschiffe auf dem Rhein. Von den nötigen Prüfungsunterlagen für die Zulassung bis zu den Schiffsnamen wurde hier alles dokumentiert und für die Nachwelt festgehalten.

1963 unterschreibt die Schweiz eine überarbeitete Version der Mannheimer Akte und erlebt in den 1980er Jahren einen regelrechten Höhenflug im Container-Warenverkehr. Simon Overbeck, Sprecher der Schweizerischen Rheinhäfen, äußert sich dazu: „Wir erleben seit 30 Jahren einen Zuwachs an Container-Transport in die Schweiz. Diese Entwicklung wird laut Wirtschaftprognosen die nächsten 15 Jahre anhalten.“

Um dieser Entwicklung logistisch gerecht zu werden, plant die 2015 gegründete Gesellschaft „Gateway Basel Nord“ in enger Zusammenarbeit mit den Schweizerischen Rheinhäfen ein 130 Millionen teures Projekt am hiesigen Rheinbecken: Die Errichtung eines trimodalen Terminals, der einen direkten, umweltverträglichen Umschlag der Container vom Schiff auf die Schienen und die Straße ermöglichen soll (wir berichteten mehrfach).

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