Basel 24 Stunden – für Joseph Beuys

Die Oberbadische
Happening zu „Feuerstätte II“ im Innenhof des Kunstmuseums Basel, 1978 mit Joseph Beuys Foto: Rico Polentarutti, © 2021, Pro Litteris, Zurich

Kunstmuseum: „Die Ursache liegt in der Zukunft“: abwechslungsreiches Programm

Basel. Das Kunstmuseum Basel geht zu Ehren von Joseph Beuys experimentelle Wege. Um dessen 100. Geburtstag zu feiern, bieten rund 30 Gäste im Kunstmuseum Basel | Gegenwart ein Wochenende lang in „24 Stunden – für Joseph Beuys. Die Ursache liegt in der Zukunft“ ein abwechslungsreiches Programm.

Als Bühne dient eine modulare Szenografie aus Matratzen, Leitern und anderen Materialien, die es den Besuchern ermöglicht, Dinge im Museum zu tun, die dort normalerweise nicht möglich sind – zum Beispiel übernachten.

Joseph Beuys spielte für Basel eine wichtige Rolle

Joseph Beuys spielte für Basel eine wichtige Rolle. Mit ihm kamen in den 1960er-Jahren die Fluxus-Bewegung, Aktionen, Happenings, eine nie dagewesene Auffassung von Bildhauerei und der Paarlauf von Politik und Kunst in die Rhein-Stadt. Franz Meyer, der damalige Direktor des Kunstmuseums Basel, und Kurator Dieter Koepplin waren derart angetan, dass sie dem Künstler im Jahr 1969 gleich zwei Ausstellungen widmeten. Beide wurden heftig diskutiert.

1978 kam Beuys‘ Kunstbegriff auch an der Basler Fasnacht zum Tragen. Die damals von der Clique „Alti Richtig“ getragenen Filzanzüge und die dabei verwendeten Kupferstäbe bildeten für Beuys die Grundlage zur Installation Feuerstätte II (1978–1979), die seit diesem Frühling im Neubau zu sehen ist. Die Chronologie dieser Ereignisse wird im Kunstmuseum Basel | Gegenwart in Form eines Zeitstrahls illustriert, die auch noch nach dem Happening zu sehen sein wird.

Es wird auch fettiges Essen serviert

Heute ist Beuys‘ Werk kanonisiert, musealisiert und aus dem zeitlichen Rahmen der Gegenwartskunst hinausgetreten. 24 Stunden – für Joseph Beuys nimmt seinen 100. Geburtstag zum Anlass, um an reale und ideelle Orte zurückzukehren, an denen der Künstler wirkte, aber auch um an die von ihm propagierten ästhetischen Ideen zu erinnern. Es werden Performances, Klangexperimente, Zukunftsspekulationen und Spaziergänge durch die Stadt angeboten sowie fettiges Essen serviert. Mal beziehen sich die Aktionen direkt auf historische Ereignisse, mal sind sie eher lose mit Beuys und seinem offenen Werkbegriff, mit seinen gesellschaftlichen und politischen Anliegen oder seinem radikalpädagogischen Engagement verbunden.

Ab 28. Oktober schließt sich unter dem Titel „Vermittlung radikalisieren?“ ein zweiwöchiges Vermittlungsprogramm an, inspiriert vom radikal-pädagogischen Projekt von Joseph Beuys und seiner Zeit.   23. Oktober, 17 Uhr bis 24. Oktober, 17 Uhr; weitere Informationen www.kunstmuseumbasel.ch/24stunden

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