Basel 360 Kilometer Bahn in drei Ländern

Alexandra Günzschel
Zu einer echten Erfolgsgeschichte wurde die grenzüberschreitende Wiesentalbahn von Basel nach Zell. Foto: Michael Werndorff

Schienenverkehr: Verein „Trireno“ will Angebot und Infrastruktur bis zum Jahr 2023 weiterentwickeln

Einen Überblick über die Aufgaben und Ziele des Vereins „trireno“ gab in der gestrigen Versammlung des Zweckverbands Regio-S-Bahn in Lörrach Trireno-Leiter Emanuel Barth. Der Verein sei in der Öffentlichkeit nicht sehr präsent, sagte der Leiter. Er fungiere als übergeordnete Koordinierungsstelle für die an der trinationalen S-Bahn Basel beteiligten Träger und Behörden.

Von Alexandra Günzschel

Regio. 357 Kilometer umfasst das Streckennetz der trinationalen S-Bahn Basel – über das gesamte Dreiländereck verteilt. Auf insgesamt acht Linien gibt es 108 Haltestellen mit in der Vor-Corona-Zeit jährlich an die 50 Millionen Fahrgästen. Nach diesem Einbruch zeichne sich nun erneut ein Aufwärtstrend ab, hatte Barth beobachtet.

Sieben Behörden beteiligt

Das Netz fällt in den Zuständigkeitsbereich von sieben Bestellbehörden aus drei Ländern, auf deutscher Seite ist es das Land Baden-Württemberg. Vier Eisenbahnunternehmen sind daran beteiligt. Hinzu komme ein Mix aus länderübergreifenden Förderprojekten, erklärte Barth, der von einer extrem spannenden, aber auch sehr herausfordernden Aufgabe sprach.

Ausbaupläne stehen fest

Bis zum Jahr 2035 hat sich der Verein „trireno“, der unter dem Dach der Agglo Basel formiert, einiges vorgenommen: darunter eine Taktverdichtung des Grenzverkehrs zwischen Frankreich und der Schweiz, Verlängerungen zum Schweizer Bahnhof SBB, neue Haltepunkte, etwa auf der Strecke der Hochrheinbahn im Zuge des Ausbaus und der Elektrifizierung, den teilweisen Doppelspurausbau der Wiesentalbahn sowie eine Taktverkürzung, aber auch den S-Bahn-Halt am Lörracher Zentralklinikum sowie eine Bahnanbindung an den EuroAirport.

Derzeit läuft zudem die Vorstudie zum Kapazitätsausbau des Knotens Basel, dem so genannten Herzstück, im Auftrag des Schweizer Bundes. 100 Millionen Franken hat das Schweizer Parlament dafür bereit gestellt. Ziele sind unter anderem eine höhere Taktfolge für die S-Bahn und mehr Durchbindungen der Linien in die dicht besiedelten Täler hinein. Letztlich dient die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene aber auch der Erreichung der Klimaziele.

In größeren Maßstäben wollte Klaus Eberhardt denken. Auch mit Blick auf das 49-Euro-Ticket brachte er die Regionen Bodensee und St. Gallen mit ins Spiel.

Barth hatte eine solche Erweiterung durchaus im Blick. Die Infrastruktur lasse dies zu, sagte er, an Puffer für eine steigende Nachfrage sei gedacht, etwa in Form von Bahnsteigverlängerungen.

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