Basel Aber bitte mit Hut!

Die Oberbadische

Sonderausstellung: „Mut zum Hut“ im Spielzeug Welten Museum Basel

Von Denis Bozbag

Basel. Es sind viele Hüte auf kleinem Raum. Mit hellem Kunstlicht beleuchtet, stehen sie da in ihren Vitrinen und erzählen uns eine Geschichte der Modetrends der vergangenen 250 Jahre. Aktuell sind 120 modische, – mal extravagante, mal ausgeflippte – Exemplare von 69 Künstlern aus 17 Ländern als Sonderausstellung im Spielzeug Welten Museum in Basel zu sehen. Dass der Hut nicht immer nur praktische Funktionen erfüllen muss, sondern mittlerweile auch als ausgefallenes Designstück seinen Platz in der Modewelt gefunden hat, fällt bei der Zusammenstellung der Exponate sofort ins Auge.

Die Bandbreite reicht von architektonisch anmutenden Meisterwerken über dekadent dekorierte Kreationen bis hin zu materiell spartanisch verarbeiteten Objekten. Darunter befinden sich Kopfbedeckungen von John Boyd, der unter anderem für Lady Diana entwarf, von Stephen Jones, dem Liebling von Katy Perry oder Mick Jagger, aber auch von Jung-Designern wie Liron Rubin.

Die Israelin hat für ihre Hutschöpfungen nur aus Wollfilz eine eigene, manuelle Schneidetechnik kreiert, inspiriert von der japanischen Kunst des Papierfaltschnittes. Sie absolvierte ihre Ausbildung 2017 an der Bezalel Academy of Art and Design in der Abteilung Mode und Schmuck in Jerusalem und besitzt bereits eine eigene Hutmarke „LA-KOVAH“. Ihre Abschlussarbeit – zwei Damenhüte mit der Bezeichnung „Over the Rainbow“ – gehören zu den ausgestellten Exponaten.

Aber nicht nur traditionelle Schneidetechniken werden heutzutage zur Entwicklung der Hüte angewandt. Die Modedesignerinnen Heidi Lee aus New York und Flora McLean aus London arbeiten bei der Konzeption mit 3D- Software und -druckern. McLean ist spezialisiert auf avantgardistische Kopfbedeckungen für Fashionshows, Modekampagnen von Givenchy, Bill Blass und Diane von Fürstenberg und exzentrischen Sammlern. Zu den Kunden zählen unter anderem Größen der Pop-Kultur wie Rihanna, Lady Gaga oder Beyoncé. „Viele meiner Käufer kommen aus dem asiatischen Raum, darunter vor allem Chinesen. Die kommen in mein Atelier, finden die Hüte toll und kaufen sie“, berichtete McLean beim Pressetermin zur Ausstellungseröffnung im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Ich mache vor keinen Materialien halt. PVC, Plexiglas, Filz, Leder, Holzfurnier oder Nylon. Alles findet seine gestalterische Form dank der neue digitalen 3D-Techniken.“

Die Idee zu dieser Ausstellung kam Direktorin Laura Sinanovitch (Spielzeug Welten) und Kuratorin Liza Snook (Virtual Shoe Museum) vor vier Jahren spontan bei einem Kaffee, als sie für die Sonderausstellung über Schuhe zusammenarbeiteten. Die Hutkreationen sind in dieser Konstellation nur in Basel zu sehen.

  bis 7. April, Di bis So, 10 bis 18 Uhr, im Dezember täglich von 10 bis 18 Uhr

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