Fokus liegt auf erneuerbaren Energien
Auch bei der BKW ist ein Ausbau der Kernkraft nicht Teil der aktuellen Strategieperiode bis 2030, wie es auf Anfrage heißt. In Bern liegt kurz- bis mittelfristig der Fokus auf Projekten zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Das einst von der BKW betriebene fünfte Schweizer Atomkraftwerk in Mühleberg ist mittlerweile seit fünf Jahren nicht mehr am Netz. Die Stilllegung war ein betriebswirtschaftlicher Entscheid: Die nach dem Unfall im japanischen Fukushima geforderten Aufrüstungen hätten sich laut damaligem Management nicht gelohnt. Langfristig aber bleibe die BKW technologieoffen. „Falls die Gesellschaft zukünftig die Klimaziele erreichen, die Versorgungssicherheit garantieren und einer unverbauten Landschaft höchste Priorität einräumen möchte, können neue Kernkraftwerke langfristig als Teil der Lösung eine Rolle spielen“, heißt es.
Voraussetzung für einen Bau und wirtschaftlichen Betrieb eines neuen Kernkraftwerks wären aber „ein breitabgestützter gesellschaftlicher Konsens, welcher über Jahrzehnte tragfähig ist“ sowie „entsprechende politische und gesetzliche Rahmenbedingungen“. Axpo-Chef Christoph Brand sagte es vor rund zwei Wochen im Interview mit AWP Video sehr klar: „Der Bau eines Kernkraftwerks der bestehenden Generation ist betriebswirtschaftlich für ein Unternehmen nicht darstellbar. Das kann nur der Staat machen.“
Ohnehin würde ein definitiver Entscheid über die Aufhebung des Rahmenbewilligungsverbots inklusive Volksabstimmung frühestens in ein paar Jahren vorliegen, gibt der Energiewirtschaftsverband VSE zu bedenken.