Ein anderer Aspekt der Ausstellung beschäftigt sich mit dem Umgang mit der Altstadt, wie beispielsweise dem Einfall, eine mehrspurige „Tatentlastungsstraße“ quer durch die Altstadt zu bauen, oder verwinkelte Altstadtquartiere komplett zu modernisieren. „Zum Glück wurden diese Projekte nicht realisiert, trotzdem hat sich die historische Altstadt im Laufe der Zeit verändert“, schildert Keller.
Mehr als 100 Exponate
Die mehr als 100 Exponate, davon zehn Modelle, acht Kunstwerke, sieben Filme und 27 aktuelle Fotos, werden in den Räumen der Dauerausstellung mit den Figuren des Basler Münster zur Schau gestellt. Die Eingliederung der modernen Sonderausstellung in die Dauerausstellung sei zwar eine Herausforderung gewesen, habe aber gut funktioniert, berichtet Museumsleiter Gian Casper Bott. Die gesamte Ausstellung kann laut Bott als „Gedächtnisraum“ betrachtet werden: „Sie ist wie ein großes Archiv, in dem die Stadtentwicklung gezeigt wird.“
Auch Kurator Keller sieht in der Ausstellung einen Schutz vor dem Vergessen, denn nicht nur realisierte Projekte sollten in Erinnerung behalten werden. Zudem sagen nicht umgesetzte Visionen einiges über die Prioritäten und die Denkweise der Menschen aus, meint Keller. „Sie zeigen auf, wer wir sind und ob wir vielleicht nicht einfach zu skeptisch sind, um große Einfälle zu verwirklichen.“
Zudem wecke die Schau das Bewusstsein, dass eine Stadt nicht zwangsläufig so sein muss, wie sie gerade ist und durch Mitwirkung der Bürger verändert werden kann. Die Besucher werden ermutigt, sich ihrem eigenen Traum von Stadt hinzugeben. Die Ausstellung im Museum Kleines Klingental findet vom 22. Mai bis 13. März 2022 statt.