Drei Szenarien denkbar
Der zweite Wahlgang könnte also zu drei Szenarien führen: Schafft das bürgerliche Duo mit Eymann und Dürr die Wahl, würden die bürgerlichen Parteien FDP, LDP und CVP ihre Mehrheit in der Regierung zurückgewinnen. Sind Sutter und Mück erfolgreich, wird es bei der rot-grünen Mehrheit bleiben. Falls die GLP-Kandidatin Keller gewählt würde, käme es ähnlich wie im Parlament zu einer politischen Pattsituation in der Exekutive.
Keller könnte davon profitieren, dass die Kandidatur von Heidi Mück im gemäßigten Spektrum von Rot-Grün nicht auf einhellige Zustimmung stößt. Eine lose Gruppierung von Mitgliedern der Grünen Partei und der SP macht sich deshalb für die Kandidatin der GLP stark.
Mit Eymann und Keller steigen zwei Kandidatinnen erneut ins Rennen um das Regierungspräsidium. Aber auch hier sind die Karten für den zweiten Wahlgang neu gemischt worden. Denn nicht die Kandidatin Mück bewirbt sich um dieses Amt, sondern der bereits gewählte neue SP-Regierungsrat Beat Jans.
Der bekannte Umweltpolitiker will mit dem Griff nach dem Präsidium gleich das Departement inhaltlich umbauen. Vor allem will er das gegenwärtig im Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt angesiedelte Umweltamt dem Präsidialdepartement zuordnen und damit quasi zur Chefsache erklären. Dies mit dem erklärten Ziel, Basel-Stadt als klimapolitischen Pionierkanton zu positionieren.
Dieses Ansinnen wird von den Bürgerlichen als „Buebetrickli“ gebrandmarkt. Ansonsten geben sich die Vertreter von FDP, CVP und LDP beinahe schon betont gemäßigt. Nicht Richtungskämpfe oder Experimente seien in der gegenwärtigen Krisensituation angesagt, sondern Kontinuität und Knochenarbeit, ließen sie an einer Online-Medienkonferenz verlauten.