Basel Nächtlicher Fluglärm weiterhin über dem Plan

Die Oberbadische
Die Ziele zur Verringerung des Fluglärms zwischen 23 Uhr und Mitternacht hat der EuroAirport (EAP) noch nicht erreicht. Foto: Die Oberbadische

Trinationale Umweltkommission diskutiert Nachtfluglärm / Anrainer skeptisch gegenüber EAP-Versprechungen

Basel - Die Ziele zur Verringerung des Fluglärms zwischen 23 Uhr und Mitternacht hat der EuroAirport (EAP) noch nicht erreicht. Die Verantwortlichen wollen aber weiter daran arbeiten, heißt es in einer Mitteilung des Flughafens.

Anrainer fordern weiterhin Nachtflugsperre von 23 bis 6 Uhr

Die jüngste Sitzung der trinationalen Umweltkommission für den EAP stand dieses Jahr ganz im Zeichen des Nachtfluglärms. Anrainerverbände fordern eine Nachtflugsperre von 23 bis 6 Uhr und kritisieren, dass noch keine effektive Reduzierung in der Stunde vor Mitternacht erreicht worden sei. Ebenso wird eine höhere Datentransparenz durch den EAP eingefordert (wir berichteten). Der Präsident des Flughafenverwaltungsrats, Luc Gaillet, und EAP-Direktor Matthias Suhr betonten, dass der Flughafen bereits verschiedene kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen ergriffen habe.

EAP will Ziele zur Verringerung des nächtlichen Fluglärm bis Jahresende erreichen

Wegen der anhaltend hohen Zahl an verspäteten Landungen gelinge es derzeit aber noch nicht, die Menge der Starts nach Süden zu reduzieren.

Indes sei es gelungen, die Zahl der im Flugplan nach 23 Uhr regulär vorgesehenen Abflüge zu verringern. Erreicht wurde, dass sich das Bewegungsaufkommen in der Nacht nicht mehr überproportional zum Bewegungsaufkommen während des ganzen Tages entwickelt. Der EAP will weiter daran arbeiten, die als Reaktion auf die Zunahme der nächtlichen Fluglärmbelastung in den vergangenen Jahren freiwillig gesetzten Ziele Ende dieses Jahres zu erreichen.

Um die Situation auch mittelfristig zu verbessern, hat der Flughafen ein EU-Verfahren eingeleitet. Dabei werden unter Einbezug aller Anspruchsgruppen, insbesondere auch der Anrainer, weitere verstärkte Maßnahmen zum Fluglärmschutz geprüft und bei den zuständigen Luftfahrtbehörden beantragt, heißt es weiter. Die Anrainerverbände vertraten gemeinsam die Auffassung, dass eine strikte Nachtflugsperre von 23 Uhr bis 6 Uhr für die betroffene Bevölkerung von entscheidender Bedeutung ist. Sie kritisierten, dass die vom EAP gesetzten Ziele zur Reduzierung des Fluglärms zwischen 23 und 24 Uhr nicht erreicht wurden und sich die Anzahl der Flugbewegungen und insbesondere der Starts nach Süden sogar erhöht haben, geht aus der Mitteilung hervor.

Anrainerverbände stehen Versprechungen skeptisch gegenüber

Die Anrainerverbände erwarten effektive Maßnahmen zur deutlichen Lärmreduzierungen in allerkürzester Zeit. Sie wollen deshalb mit dem Verwaltungsrat des EAP sprechen, um ihre Anliegen direkt an dieser Stelle vorzubringen. Es wurde seitens der Anrainerverbände auch auf die möglichen Gesundheitsgefahren durch Nachtfluglärm hingewiesen.

Nach den bisherigen vielfach negativen Erfahrungen bleiben die Anrainerverbände skeptisch, ob die Angebote des Flughafens ernst gemeint seien, die Emissionen effektiv zu reduzieren.

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