Basel Archäologen finden sterbliche Überreste

(boz)

Kasernen-Areal: Forscher haben zehn Skelette von Angehörigen der Basler Oberschicht entdeckt.

Basel - Bei archäologischen Untersuchungen im ehemaligen Kloster Klingental sind Forscher jüngst in zwei gemauerten Gräbern auf die Überreste von mindestens zehn Personen gestoßen. Bei den Bestatteten handelt es sich wahrscheinlich um Angehörige der Basler Oberschicht.

Der Umbau der Kaserne führt zu Eingriffen in den Boden rund um das ehemalige Kloster Klingental, schreibt die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt.

Bauliche Veränderungen wie etwa die Tieferlegung des Kircheninnern und die Unterkellerung des Kopfbaus erfordern seit September vergangenen Jahres, dass die Forscher etappenweise immer wieder vor Ort die Baustelle begleiten.

Mörtelunterboden

Bei den bisherigen Untersuchungen wurden den Angaben zufolge im ganzen Kirchenchor die Überreste eines klosterzeitlichen Mörtelunterbodens aus dem Spätmittelalter aufgedeckt, auf dem die Abdrücke von Tonplatten sichtbar sind. Zudem wurden farbige Glasfragmente gefunden, die wahrscheinlich zu den Kirchenfenstern aus der Klosterzeit gehören.

Basler Oberschicht

In zwei gemauerten Gräbern wurden dieser Tage die Überreste von mindestens zehn Personen aufgedeckt, wie die Bodenforschung mitteilt. Bei den männlichen und weiblichen Bestatteten handelt es sich wahrscheinlich um Angehörige der Basler Oberschicht, da die Bestattung innerhalb der Kirche wohlhabenden Leuten vorbehalten war. Viele der Skelette sind durch spätere Bestattungen gestört, da man die bereits vorhandenen Skelette einfach zur Seite geschoben hat. Einige der Skelette weisen Besonderheiten auf, etwa verheilte Brüche oder eine Wirbelsäulenkrümmung, teilen die Forscher weiter mit.

Kloster 1274 gegründet

Im Jahr 1274 wurde das Kloster Klingental von Dominikanerinnen gegründet. Es stieg schnell zum vornehmsten und reichsten Kloster Basels auf und wurde zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Stadt. 1278 wurde die Kleinbasler Stadtmauer erweitert, um das Kloster und damit das heutige Kasernenareal ins Stadtgebiet zu integrieren und zu schützen. Als Folge der Reformation wurde es – wie alle Stifte und Klöster der Stadt – 1529 aufgehoben.

Abbruch Wohngebäude

Im Jahr 1860 brach man die Wohngebäude mitsamt Kreuzgang und Stadtbefestigung auf Bodenebene ab. Übrig blieb einzig die Kirche, die bis 1779 teilweise für Gottesdienste, gleichzeitig aber auch als Lagerraum genutzt wurde. Ferner blieb ein Konventsbau erhalten, der heute das Museum Kleines Klingental beherbergt, schreibt die Archäologische Bodenforschung.

Die wissenschaftliche Baubegleitung konzentriert sich zum einen auf die Bauarbeiten im Innern des außergewöhnlich langen Kirchenchors, zum anderen auf die Umbauten im Kopfbau der Kaserne, heißt es weiter. Innerhalb des Kirchenchors kann mit Gräbern der Klosterbewohner und der Stifterfamilie von Klingen und Spuren der klosterzeitlichen Innenausstattung gerechnet werden.

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