Rauferei bei den Sumpfspringaffen
Bei den Sumpfspringaffen hat es eine Rauferei gegeben, und das Familienoberhaupt Gunther wurde dabei in die Zehen gebissen: „Diese kleben noch aneinander. Wir müssen vorerst noch abwarten, wie sich die Verletzung entwickelt.“ Aufmerksam beobachten die Primaten die Ärztin bei ihrer Stippvisite im Affengehege. Nicht jeder von ihnen hegt große Sympathie für die junge Ärztin. Dazu sind bei einigen die Erinnerungen an Spritze und Piekser noch sehr frisch.
„Die Menschenaffenarten haben jeweils einen Betreuer, der sich ganzzeitlich um sie kümmert. Insgesamt arbeiten mehr als 70 Pfleger und spezialisierte Handwerker für die Bewohner der Zooanlage.“
Das Stachelschwein Fitina ist an diesem Morgen die letzte Patientin. Auch sie hat Probleme mit ihrem Auge. Wahrscheinlich habe sie einen Stachel von ihren Artgenossen abbekommen, vermutet Wyss, während sie ihr Auge eingehend betrachtet. Mit einer Spritze soll ihr eine antibiotische Lösung ins Auge gespritzt werden.
Auf die Frage, ob den Tieren die heißen Sommertemperaturen zu schaffen machen, erwidert Wyss: „Ja das ist wie bei uns Menschen. Doch im Gegensatz zu uns wissen die Tiere selbst, was ihnen dann guttut.“ So würden sich die Elefanten am liebsten zur Abkühlung im Schlamm suhlen. Andere Tiere blieben im Schatten und vermieden Aktivitäten in der prallen Sonne.
Artgerechte Ernährung steht im Fokus
Was bei der Hitze selber gut funktioniert, gilt indes nicht für die Ernährung. „Hier ist es unsere Aufgabe, darauf zu achten, ,dass die Tiere eine artgerechte Alternative zu ihrer Nahrung bekommen, die sie von Natur aus gewohnt sind“, betont Wyss, die seit zwei Jahren nach einer Zootierausbildung in Zürich und einem Studium der Veterinärmedizin in Bern fest angestellt im Basler Zoo arbeitet.
„Wir kooperieren mit regionalen Förstern und Landwirten die zum Beispiel für die Giraffen Astwerk und Blätter besorgen. Denn etwas Anderes wollen sie nicht fressen.“