Theologe und Kirchenmann
Vor diesem Denkmal plädierte Hochschild dafür, Hebel vor allem auch als Theologen und Kirchenmann zu würdigen. So kritisierte er, dass in einem neuen Atlas zur Geschichte der evangelischen Kirche in Baden Hebels wichtige Rolle im Jahr 1821 bei deren Gründung als Unionskirche von lutherischen und reformierten Christen nicht ausreichend berücksichtigt wurde.
Vorbei an Hebels Grundschule bei der Peterskirche ging es hinab über den Marktplatz und die alte Brücke unten am Rhein wieder hinauf zum Münster und dem davor gelegenen Platz, wo Hebels Gymnasium in seiner Basler Schulzeit lag. Dort kam wieder die ernste Seite von Hebels Leben und seiner Dichtung zur Sprache. Dazu führte Schuldekan Hochschild seine Mitwanderer auf Hebels Spuren in Basel in den Kreuzgang der Münsterkirche am Ufer hoch über dem Rhein. Dort ist ein modernes Kunstwerk, eine Tischplatte, das den ganzen Text von Hebels Gedicht „Die Vergänglichkeit“ mit allen Buchstaben in Eisen gegossen enthält.
Hinweise auf Basel
In diesem düsteren und doch eindrucksvollen Gedicht über Leben und Tod bringt Hebel auch direkte Hinweise auf Basel. Und seine Thematik erinnert Kundige von Hebels Kindheit in Basel auch an die dramatischen Umstände vom frühen Tod seiner Mutter. Ursula Hebel starb in Begleitung ihres einzigen Sohnes Johann Peter auf einem Wagen unterwegs bei Brombach in Sichtweite zur Burg von Rötteln. Doch abschließend gab es trotzdem noch Helles und Leichteres als Erinnerung an Hebels Basler Jugendzeit (1760 – 1773) dort im Kreuzgang des Münsters. Aus einer Musikdose des Dekans erklang den lauschenden Hörern dieser Bildungswandergruppe abschließend eine Lesung zu Hebels Gedicht „Erinnerung an Basel“ und dessen tröstlich heiterem Schluss: „Nehm‘ euch Gott in seine Hut, gönn‘ euch einen frohen Mut! Liebe Basler Frau!“ Die nächste Wanderung auf den Spuren Hebels findet am Montag, 18. Oktober, unter dem Titel „Die Proteuser und Rötteln“ statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Wanderparkplatz Fohrenbuck (oberhalb der Ausfahrt Kandern A 98). Wer dabei sein will, kann sich anmelden bei der evangelischen Erwachsenenbildung in Lörrach, Tel. 07621 / 422 296 10.