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Verkehr: Basler Verkehrs-Betriebe testen neuen Elektro-Doppelgelenkbus

Mit der Inbetriebnahme des ersten vollständig batteriebetriebenen Elektro-Gelenkbusses im Februar haben die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) den Grundstein für eine elektrische Zukunft gelegt. Bis zum Jahr 2027 sollen sämtliche Diesel- durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Derzeit prüft das Unternehmen einen Doppelgelenkbus mit E-Antrieb.

Von Michael Werndorff

Basel. Enge Kurvenradien schafft der in den beiden vergangenen Nächten auf den Linien 30 und 50 getestete Doppelgelenkbus kaum. Dafür soll die Leihgabe aus Bern, wo er bei „Bernmobil“ im Einsatz steht und bereits 6000 Kilometer zurückgelegt hat, sehr effizient sein. Das 25 Meter lange Gefährt kann nämlich bis zu 225 Fahrgäste transportieren, wie Martin Flubacher, Projektleiter Infrastruktur der BVB, gestern Nachmittag im Rahmen eines Mediengesprächs erklärte. Bei diesem zeigten sich die Verantwortlichen zufrieden mit ihrem ersten Elektrobus eines niederländischen Herstellers, der seit Februar auf Basels Straßen im Einsatz ist. Die Rückmeldungen der Fahrgäste sowie des Fahrdienst- und des Werkstattpersonals seien durchweg positiv.

„Die Planungen zur Elektrifizierung der gesamten Flotte laufen auf Hochtouren“, erklärte Alexander Klett, Leiter Technik, vor den Medien. Denn: Im Jahr 2015 hatte der Große Rat im kantonalen Energiegesetz festgeschrieben, dass der öffentliche Verkehr im Stadtkanton ab 2027 nur noch mit erneuerbaren Energieträgern betrieben werden darf.

In einer Vorstudie hat sich herausgestellt, dass Wasserstoff im Stadtverkehr nicht wirtschaftlich und daher keine Option darstelle. Deshalb habe man sich schon früh auf den Elektroantrieb festgelegt, so Klett.

Der „Stromnibus“, wie die BVB ihren ersten Elektrobus nennen, befindet sich noch im Testbetrieb. Doch bereits steht fest, dass das Unternehmen ab 2021/22 weitere Elektrobusse beschaffen wollen, wie weiter zu erfahren war. Die Vorlage für die Finanzierung dieses Projekts soll dem Großen Rat nächstes Jahr unterbreitet werden.

Bei der Umstellung der 110 Busse umfassenden BVB-Flotte handele es sich nicht nur um eine Ersatzbeschaffung. Auch die Infrastruktur müsse angepasst werden, machte BVB-Direktor Bruno Stehrenberger deutlich. So soll die Garage Rank neu gebaut und mit insgesamt 35 Ladestationen ausgestattet werden.

Für den Aufbau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur wollen die BVB mit den Industriellen Werken Basel (IWB) zusammenspannen. Eine entsprechende Absichtserklärung sei laut Stehrenberger bereits unterzeichnet worden.

Zwar sollen die Busse überwiegend in der Garage Rank wieder aufgeladen werden. Für längere Kurse wie zum EuroAirport brauche es sogenannte Gelegenheitslader an Endhaltestellen. So können die Fahrzeugbatterien auch unterwegs aufgeladen werden. Und: Damit die Busse von BVB und BLT die gleichen technischen Standards aufweisen und die Ladeinfrastrukturen kompatibel sind, sei auch hier eine Absichtserklärung unterzeichnet worden.

Mit dem Einsatz des Berner Doppelgelenkbusses wurde jetzt geprüft, wo es Anpassungen bei der Infrastruktur braucht. Zwar könne das lange Fahrzeug auf der Linie 50 zum Flughafen problemlos verkehren, doch müsse die Haltestelle vom Bahnhof SBB in Richtung Markthalle verlegt werden. Auch vor der Haltestelle am Badischen Bahnhof sind Arbeiten nötig: Hier müsste für die Linie 30 die Spur verbreitert werden. Die Ergebnisse dieser Testfahrten werden nun ausgewertet und sollen in die weiteren Planungen einfließen.

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