Basel Aufträge bleiben aus

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Für die Schweizer Metallindustrie sieht es derzeit nicht gut aus: Die Auslastung bleibt pandemiebedingt gering. Foto: Die Oberbadische

Wirtschaft: Schweizer Elektro- und Metallindustrie zieht schlechte Bilanz

Basel - Für die kleineren und mittleren Betriebe der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) bleibt die Lage weiter sehr schwierig. Auftragsmangel, Unterauslastung, hohe Kurzarbeit und Ausfälle bei den Mitarbeitern in der zweiten Corona-Welle belasten die Unternehmen. Entsprechend pessimistisch fällt das Wirtschaftsbarometer des Branchenverbandes Swissmechanic aus.

Die Stimmung hat sich im Vergleich zur vergangenen Umfrage zwar etwas verbessert, liegt aber noch immer tief im pessimistischen Bereich, schreibt Swissmechanic.

Der Indexwert aus der von BAK Economics mit Sitz in Basel durchgeführten Quartalsumfrage Januar stieg zum Vorquartal auf -39 Punkte von zuvor -43 Punkten. Im zweiten und dritten Quartal 2020 waren die Werte auf minus 54 beziehungsweise minus 53 eingebrochen. Die Wirtschaftsstimmung liegt nun bereits das sechste Quartal in Folge im Minus.

Die mit Abstand größte Herausforderung der MEM-Branche bleibe der Auftragsmangel, heißt es vom Verband. Auf der Angebotsseite leide die MEM-Branche in der zweiten Welle stärker unter dem Ausfall von Mitarbeitern (29 Prozent der Unternehmen) als in der ersten (25 Prozent). Rund zwei von drei Betrieben haben Kurzarbeit angemeldet. Erwartet wird, dass die effektive Kurzarbeit im ersten Quartal 2021 auf 26 Prozent steigen wird, von 24 Prozent im vierten Quartal. Im zweiten Quartal 2020 hatte dieser Wert 48 Prozent erreicht.

Unternehmen stehen vor harten Entscheidungen

Die Auslastung der Produktionskapazitäten bleibt mit 77 Prozent gering. Laut Umfrage habe 62 Prozent der Unternehmen einen Einstellungsstopp verhängt und jedes vierte KMU plant Entlassungen.

„Diese Zahlen zeigen, dass unsere Mitgliedsunternehmen schwierige und harte Entscheidungen treffen müssen, um in dieser Krise überleben zu können“, wird Swissmechanic Direktor Jürg Marti in der Mitteilung zitiert. „Die MEM-Branche ist noch keineswegs über den Berg, die KMU-MEM müssen durchhalten und brauchen einen langen Atem.“ Entsprechend betont der Verband, dass die Nothilfemaßnahmen auch weiterhin nötig sind.

Zur Sicherung des Werkplatzes Schweiz seien die Ausweitung und Vereinfachung der Kurzarbeit, die Überbrückungskredite und die Härtefallregelungen sehr wichtig gewesen. Das Hilfspaket sei nach wie vor zwingend nötig und müsse verlängert und differenzierter auf die einzelnen Branchen angewendet werden. Zudem müssten auch Selbstständige und Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung von Kurzarbeitsentschädigung profitieren können.

Die Branche befinde sich noch mitten in der Krise, und die Unsicherheit bleibe groß. Laut BAK Economics bleibe der Pandemieverlauf unter anderem aufgrund der Mutationen schwierig zu prognostizieren.

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