Zeigt die Statue überhaupt Rudolf von Habsburg?
So weit, so gut. Aber zeigt die Statue, die jetzt im Museum Kleines Klingental als Abguss gezeigt wird, tatsächlich Rudolf I.? „Der markante Bart entspricht dem höfischen Schönheitsideal der damaligen Zeit, auch die schmale Taille deutet auf eine höfische Figur hin“, zählt Bott Indizien auf. Das Gesicht wirkt erhaben und zugleich suggestiv und wurde vermutlich nach seiner Erschaffung im 14. Jahrhundert später einmal nachbearbeitet. Ebenso deuten Farbpigmente darauf hin, dass die Originalfigur wie die meisten mittelalterlichen Skulpturen dereinst bunt war. Aber letztendliche Gewissheit, ob hier tatsächlich das Konterfei Rudolfs I. zu sehen ist, lässt sich laut Bott kaum gewinnen.
Welche Bedeutung hat der Gipsabguss im Museum?
Vier Jahre dauerte es von der ersten Kontaktaufnahme des Museums mit den Besitzern der Statue bis zum fertigen Gipsabguss. „Wir mussten zunächst Stifter finden, die uns den Abguss finanziell überhaupt erst ermöglicht haben“, sagt Bott.
Mit dem öffentlich zu sehenden Gipsabguss wird laut dem Museumsleiter ein weiterer Baustein zum Formengedächtnis von Basel geliefert. „Von den meisten Münsterfiguren gibt es Abgüsse, von dieser hier gab es bisher keine“, sagt er. Die Abgüsse sollen im Fall einer Zerstörung der Originale dazu beitragen, dass diese zumindest der Form nach erhalten bleiben. Das Museum Kleines Klingental in Basel, Unterer Rheinweg 26, hat mittwochs und samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.mkk.ch.