Basel Aus Baselworld wird Houruniverse

Michael Werndorff/sda
Aus und vorbei: Die Baselworld ist Geschichte. Stattdessen wird es die „Houruniverse“ geben. Foto: Michael Werndorff

Messe: MCH Gruppe präsentiert neues Messekonzept / Einsprache gegen Murdoch-Einstieg

Basel - Der angeschlagene Basler Messebetreiber „MCH Group“ hat am Donnerstag sein neues Konzept für die abgesetzte Uhren- und Schmuckmesse Baselworld präsentiert. Unter dem Namen „Houruniverse“ soll eine ganzjährige Austauschplattform aus der Taufe gehoben werden, die neben einigen wenigen Veranstaltungen in Basel überwiegend auf das Internet und virtuelle Angebote setzt.

„Offen, modern, experimentell, integrativ, benutzerfreundlich, vernetzt, dynamisch – so wird sich die neue weltweite Plattform für die Uhren-, Schmuck- und Edelsteinindustrie Houruniverse präsentieren“, verspricht die MCH Gruppe. Aus der Messe wird eine Plattform, mit der ein ganzjährig verfügbarer Treffpunkt für Fachwelt und Konsumenten geschaffen werden soll.

Eine erste physische Live-Veranstaltung ist für April 2021 geplant, wie einer Medienmitteilung zu entnehmen ist. „Im Interesse der internationalen Branchen-Gemeinschaft ist diese auf die Uhrenveranstaltungen in Genf abgestimmt, damit die Besucher nur einmal in die Schweiz reisen müssen.“

Damit verabschieden sich die Organisatoren von dem einstigen Großanlass der Uhren- und Schmuckbranche. Der Standort für die neue im April stattfindende Veranstaltung bleibt derweil unverändert. Das gilt laut MCH Gruppe auch für die Art Basel, die noch für die nächsten 15 Jahre in der Stadt am Rheinknie bleiben soll.

Man habe mit Ausstellern, Besuchern und Vertretern der Branche intensive Gespräche geführt, um die Bedürfnisse und Möglichkeiten für ein neues Format zu evaluieren, schreibt MCH weiter. Das neue Konzept stelle die Kunden der Aussteller und alle Akteure der Vertriebskette in den Mittelpunkt. Laut Mitteilung sollen die detaillierten Pläne Ende August in Verbindung mit dem Start der Vermarktung vorgestellt werden.

Der Neukonzeption gingen Auseinandersetzungen mit Branchenvertretern und Aktionären voraus. Zahlreiche große Marken wollten am alten Konzept festhalten, gleichwohl sprangen namhafte Uhrenmarken ab –unter anderem wegen der teuren Standkosten. Indes wollte die MCH Gruppe einen neuen Weg der Digitalisierung einschlagen. Letztlich kam es im Frühjahr zum Eklat, als bekannte Uhrenmarken bekannt gaben, in Genf eine eigene Messe nach dem Vorbild der Baselworld gründen zu wollen.

Die finanziell angeschlagene MCH Gruppe durchlebt stürmische Zeiten. Der geplante Einstieg von Investor James Murdoch, der mit seiner Lupa Systems einen großen Teil der Aktien übernehmen wird, könnte sich durch die Einsprache eines Aktionärs zumindest verzögern. Das berichteten die Zeitungen von Tamedia am Donnerstag. Erhard Lee von der Zürcher Vermögensverwaltung AMG Analysen & Anlagen AG werde bei der Übernahmekommission (UEK) eine Einsprache einreichen, wodurch die für den 3. August geplante Generalversammlung gefährdet sein könnte, wie es heißt.

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