Mehr Abstellkapazitäten
Wie sieht das Netz langfristig im Großraum Basel aus? Nach den Worten von Infrastrukturexperte Christoph Fessler, SBB AG, wurde das zukünftige Bahnangebot zunächst mit allen Partnern definiert. Dabei gebe es drei verschiedene Szenarien, mit und ohne Herzstück, mit unter- beziehungsweise mit oberirdischem Anschluss der Bahnhöfe.
„Wir haben herausgefunden, dass man langfristig bei Szenarium drei landet, was die Grundlage für den einstimmigen Stoßrichtungsentscheid im Sommer war“, kommentierte er die zurückliegenden Planungen. Marcus Bayer, Beauftragter der Konzernleitung DB AG für die deutschen Eisenbahnstrecken auf Schweizer Gebiet, erklärte, dass besagte Stoßrichtung aus Sicht der Deutschen Bahn die günstigste Empfehlung sei. Die DB empfehle sogar einen Tiefbahnhof am Badischen Bahnhof.
Der Beschluss, ob das Herzstück am Badischen Bahnhof unterirdisch angeschlossen wird, will man aber erst nach Abschluss der angelaufenen Vorstudien treffen. „Wir tendieren zum Tiefbahnhof, weil so mehr Abstellkapazitäten für den Nah- und Fernverkehr entstehen“, erklärte Bayer.
Für eine klare Vision
Für Großprojekte brauche es eine klare Vision, klare Abmachungen und Geduld, bilanzierte SBB-Chef Vincent Ducrot vor den zahlreichen Zuhörern. Im Zentrum müsse das Angebot stehen, das letztlich die Infrastruktur bestimme – das sei ein Schlüsselelement. Den Verantwortlichen in Basel gab er mit auf den Weg, dass das Herzstück in einem Rutsch nicht realisierbar sei. „Das hat keine Chance.“ Wichtig sei es daher, Allianzen zu bilden und gute Pakete zu schnüren, um in Bundesbern grünes Licht für die Finanzierung zu erhalten. Sein Tipp: „Verteidigt die teuren Projekte, aber bringt einige günstige ins Spiel. Diese werden sehr schnell realisiert.“