Basel Basel nimmt Pionierrolle ein

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Die Basler haben sich ambitionierte Ziele gesteckt: Der Stadtkanton soll schon im Jahr 2037 die Netto-Null beim Treibhausgas-Ausstoß erreichen. Foto: Michael Werndorff

Abstimmung: Basel-Stadt erhält das ambitionierteste Klimaziel der Schweiz

Basel (sda). Der Kanton Basel-Stadt verpasst sich das ehrgeizigste Klimaziel der Schweiz. Die Stimmberechtigten haben sich am Sonntag für den Gegenvorschlag zur Klimagerechtigkeitsinitiative ausgesprochen und ein Netto-Null Ziel beim Treibhausgas-Ausstoß bis 2037 beschlossen.

Für den vom Großen Rat ausgearbeiteten Gegenvorschlag gingen gemäß Schlussresultat 28 293 Stimmen ein, dagegen sprachen sich 15 844 Stimmberechtigte aus. Das entspricht einer Mehrheit von 64,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,5 Prozent, wie die Staatskanzlei mitteilte.

Auch die von links-grünen Kreisen auf den Weg gebrachte Initiative erreichte mit 25 228 zu 19 247 Stimmen eine Mehrheit von 56,7 Prozent. Sie hätte für den Netto-Null-Ausstoß das Zieljahr 2030 festgeschrieben. Bei der Stichfrage aber machten 25 692 Stimmberechtigte (61,9 Prozent) ihr Kreuz beim Gegenvorschlag, während 15 848 (38,2 Prozent) die Initiative bevorzugt hätten.

Ursprünglich das Jahr 2040 vorgeschlagen

Die Basler Regierung hatte als Gegenvorschlag ursprünglich 2040 vorgesehen. Im Parlament setzte sich schließlich 2037 durch. „Es ist alles andere als einfach, dieses Ziel zu erreichen“, sagte der Basler Regierungspräsident Beat Jans. Das Wichtigste sei aber bereits beschlossen. Er nannte den Fernwärmeausbau, die Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs, Solarenergie-Projekte und Gebäudesanierungen. „Handlungsbedarf herrscht noch beim Gewerbe, vor allem bei der Prozessenergie“, sagte Jans. Er hoffe nun, dass das Gewerbe mithelfe, dieses Ziel zu erreichen.

Mit der Annahme des Gegenvorschlags nimmt der Kanton Basel-Stadt schweizweit in der Klimapolitik eine klare Pionierrolle ein. Auf Bundesebene haben die eidgenössischen Räte mit der Festlegung des Zieljahres 2050 dafür gesorgt, dass die eidgenössische Gletscherinitiative zurückgezogen wurde. Noch steht das Referendum der SVP gegen das Gesetz an. SP, Grüne und Basta hatten sowohl zur Initiative als auch zum Gegenvorschlag die Ja-Parole herausgegeben.

Die EVP hatte bei der Initiative Stimmfreigabe beschlossen und den Gegenvorschlag befürwortet. Für den Gegenvorschlag hatten sich ferner die FDP, die Mitte und GLP ausgesprochen, während LDP und SVP die Nein-Parole herausgegeben hatten.

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