Basel Basler Herbstmesse lockt viele Besucher

Rolf Rombach
Mit dem Sonnenuntergang kommen die Lichteffekte der Fahrgeschäfte und Verkaufsstände besonders zur Geltung. Foto: Rolf Rombach

Viel los war am Auftaktwochenende optimalem Wetter. Was viele nicht wissen: Papst Pius II. empfahl dem Kaiser im Jahr 1459, Basel einen Jahrmarkt zu erlauben.

Geduld war am Wochenende in Kleinbasel wegen der Basler Herbstmesse gefragt. Die Traditionsveranstaltung lockte zum Auftakt unzählige Besucher in die Stadt am Rheinknie. Lange Schlangen vor den Parkhäusern sowie volle Busse und Bahnen ließen schon von weitem erahnen, dass es eng wird um die Attraktionen, die bis zum 10. November für kulinarische und aktionsreiche Abwechslung sorgen.

Vor allem auf dem Kasernenareal gehen die Bässe der Großfahrgeschäfte fließend ineinander über. Lautstark wird so mancher Nervenkitzel untermalt. Schon in den frühen Abendstunden kommen dank Zeitumstellung die Lichteffekte der insgesamt 470 Buden und Fahrgeschäfte besonders zur Geltung. Ob verschiedene Wurstsorten vom Holzkohlegrill oder frisch auf dem Kasernenareal zubereitete Schokofrüchte, im oberen Bereich locken vor allem die Versuchungen. Bunt verteilt sind verschiedene Spielbuden, die mit unterschiedlichen Gewinnen locken.

Ob Entenangeln, Ringe- oder Dosenwerfen – für jedes Talent gibt es eine Gelegenheit. Doch die Großgeschäfte sind hier die Hauptattraktionen. Nicht ganz so hoch wie das 85 Meter hohe Kettenkarussell Aeronaut ist die Achterbahn „Katz & Maus” direkt gegenüber. Beide eint die langen Schlangen der Wartenden.

Einige Meter Umweg beschert derzeit die Baustelle neben der Messe vom Claraplatz her. Unter dem Dach sorgen Lotsen der Basler Verkehrsbetriebe für einen unfallfreien Ablauf, lenken doch auf beiden Seiten der Gleise Fahrgeschäfte und Buden mit ihren Effekten ab.

Bis zur Rosentalanlage, die ebenfalls mit zahlreichen Fahrgeschäften und weiteren Ständen lockt, reicht das Angebot auf dem „Messplatz”. Wie schon an der Kaserne: Leere Fahrzeuge beim Autoscooter sucht man vergebens, vom Kleinkind bis zum Senior haben die Menschen ihren Spaß, wenn es mal rumpelt oder man gerade noch ausweichen kann.

Selbst bei Sonnenschein liegt die „Hallenmesse” im Dunkeln, was ihr den besonderen Reiz gibt. Auch dort ist vor dem Eingang erst einmal die allgegenwärtige „Druggede“. Die Fahrgeschäfte leuchten und verbreiten ihr besonderes Flair. Größtenteils konnten hier die Schausteller des Vorjahres wiedergewonnen werden. Transparente Wasserbälle, in denen die Besucher auf Wasser schwimmend turnen können, sowie ein Spiegelkabinett gehören hier wieder einmal zu den besonderen Attraktionen.

Am 27. Oktober 1471 läuteten damals noch die Rathausglocken die erste „Hèèrbschtmäss“ ein. Vorangegangen war nach 1449 eine Depression, in der Krankheiten, Hungersnöte und Kriege im benachbarten Ausland Basel in die Krise stürzten.

Um einen wirtschaftlichen Aufschwung auszulösen, sollte ein regelmäßiger Jahrmarkt etabliert werden. Dazu benötigte man aber die Bewilligung des römisch-deutschen Kaisers Friedrich III. Dank des Konzils zu Basel hatte die Stadt einen guten Draht zu Papst Pius II., der sich 1459 dazu bewegen ließ, ein Empfehlungsschreiben für Basel beim Kaiser einzureichen.

Schon damals ging gelegentlich manches in der Bürokratie verloren, weshalb es noch mehr als zehn Jahre dauerte, bis Basel 1471 die dauerhafte Bewilligung für das „Messeprivileg“ erhielt.

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