Basel Baumpfleger sind im Dauereinsatz

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 Foto: zVg

Klima: Hitze und Trockenheit machen Bäumen in Basel zu schaffen

Die anhaltende Hitze und die Trockenheit machen den Bäumen in der Stadt zu schaffen. Die Feuchtigkeitsvorräte aus dem vergangenen Winter sind an vielen Stellen aufgebraucht, und die Bäume reagieren mit vorzeitiger Verfärbung der Blätter und Blattfall. Die Baumpfleger der Stadtgärtnerei sind deshalb im Dauereinsatz.

Basel. Der Blattfall ist Folge der anhaltenden Trockenheit und der extremen Hitze. Eine Reaktion gewisser Bäume, um die Verdunstung zu reduzieren. An verschiedenen Stellen wurzeln diese Bäume in sehr durchlässigem Boden mit wenig Wasserrückhaltevermögen, und die Feuchtigkeitsvorräte des vergangenen Winters sind beinahe aufgebraucht, wie das Bau- und Verkehrsdepartement mitteilt. Bei einzelnen Bäumen seien neben den abgefallenen Blättern bereits auch Äste abgebrochen, da die Zweige nicht mehr so elastisch seien. Dies habe ebenso mit der Trockenheit zu tun.

Optimales Gießkonzept

Die Stadtgärtnerei setzt auf ein fachlich optimales Gießkonzept. Jedoch könnten ausgewachsene Bäume und insbesondere Straßenbäume kaum bewässert werden, da sie ihre Saugwurzeln in tiefer liegenden Zonen oder unter den Straßenbelägen ausgebildet hätten und so oberirdische Wassergaben nicht mehr aufnehmen könnten. Bäume in Parkanlagen, die regelmäßig bewässert würden, profitierten von dieser Rasenberegnung.

Bäume auf Gebäudeteilen und auf unterirdischen Garagen, wie der Garten des Unispitals, würden jetzt kontinuierlich bewässert. Mit gutem Gießkonzept würden die Pflanzen dazu veranlasst, ihre Wurzeln immer weiter in die Tiefe wachsen zu lassen. Das mache sie weniger trockenheitsempfindlich. Damit dies gelingt, dürfe nicht zu häufig, dann jedoch tiefgründig gewässert werden. Die Gießarbeiten werden bei der Stadtgärtnerei spezifisch auf die jeweiligen Pflanzenarten und Standorte abgestimmt.

Eine besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Jungbaumpflege, wie weiter zu erfahren ist. Die Jungbäume wurden in ein eigens entwickeltes Baumsubstrat gesetzt und werden nun regelmäßig bewässert.

Pilze greifen Bäume an

Leider seien die Auswirkungen der Trockenheit auf den städtischen Baumbestand vielfältig. Neben abfallendem Laub, abgedorrter Kronenbereiche und weiterer Totholzbildung, seien es auch Schadorganismen, Pilze und Insekten, welche die geschwächten Bäume nun angreifen, wie das Departement mitteilt. Die Baumpfleger der Stadtgärtnerei sind deshalb im Dauereinsatz, um Schadstellen rechtzeitig zu entdecken und mögliche Gefahren durch herabfallende Äste zu bannen. Trotzdem würden wohl im kommenden Winter einige geschädigte Bäume ersetzt werden müssen.

Kastanien betroffen

Zudem seien die weißblühenden Rosskastanien sehr stark von der Raupe der Kastanienminiermotte befallen, die seit 1995 in Basel bekannt ist. Die Raupen fressen das Blattgrün aus den Blättern und lassen die Bäume jetzt mehrheitlich braun erscheinen, was diesen herbstlichen Aspekt noch zusätzlich betont. Die Bäume gingen daran nicht zugrunde, sie würden aber in ihrem Wachstum verlangsamt. Die Bekämpfung der Motten, auch mit rein biologischen Mitteln, sei aus technischen Gründen nicht möglich. Denn: Ausgewachsene Bäume könnten nicht besprüht werden.

Nicht alle Bäume reagierten gleich, gewisse Baumarten, und ganz besonders jene aus südlichen und trockenen Verhältnissen, kämen mit der aktuellen Lage ganz gut zurecht. Dazu gehören Zürgel-, Schnur- und Lederhülsenbäume, aber auch Eichen, Eschen, Erlen, Ahorne und Kiefern aus Südeuropa und dem Mittelmeerraum.

Das Sortiment der Bäume in der Stadt werde in Zukunft sehr stark von Baumarten geprägt sein, welche mit den vorherrschenden klimatischen Verhältnissen gut zurechtkommen. Baumarten, wie die traditionelle Rosskastanie, oder gewisse einheimische Baumarten, wie die Rotbuche, würden künftig eher zurückhaltend verwendet.

Die Stadtgärtnerei ist laut Mitteilung im öffentlichen Raum für mehr als 26 500 Bäume zuständig. Sie unternimmt zum Wohle der Bevölkerung alles, die Grünflächen und den Baumbestand mit den ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen zu pflegen und fit zu halten.

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