Basel Bedrohte Primaten im Mai geboren

Die Oberbadische
Ein junger Gürtelvari erblickt das Licht der Welt. Foto: zVg/Zoo Basel

Tierwelt: Nachwuchs bei den Gürtelvaris im Zoo Basel / Jungtiere werden in Wurfkisten abgelegt

Basel - Die Vari-Familie im Zoo Basel hat Zuwachs bekommen. Zwei Jungtiere wurden am 28. Mai geboren. Jetzt erkunden sie nach etwa sechs Wochen in der Kinderstube die Umgebung. Erst vergangenes Jahr hat die Familiengruppe der von der Ausrottung bedrohten Gürtelvaris eine neue Insel beim Zolli-Restaurant bezogen.

Die Jungtiere heißen Rado (madagassisch für Juwel) und Rahona (Wolke) und sind nun öfter für die Besucher zu sehen, wie der Zoo Basel mitteilt.

Mutter Balana ist noch sehr vorsichtig. Klettern ihre Jungen für ihren Geschmack zu weit weg, holt sie die beiden schnell zurück. Anders als andere Primaten trägt sie die Jungen nicht auf dem Rücken oder an der Brust, sondern packt die Kleinen in Vari-Manier mit dem Maul.

Balana (15) und Vater Belt (14) kamen vergangenes Jahr mit den älteren Geschwistern der Jungtiere aus dem französischen „Vallée des Singes“ in Romagne in den Zoo Basel. Im April 2019 hatte Balana dort zwei männliche Tiere geboren und 2017 eine Tochter.

Nach der Geburt deponierte Mutter Balana ihren Nachwuchs in die im Varihaus bereitgestellten Wurfkisten. Auch in der Natur tragen Varis – anders als alle anderen Primaten – die Jungtiere nicht mit sich am Körper herum, sondern legen sie in Baumhöhlen. Die Mutter sucht diese Höhlen immer wieder auf, um ihre Jungtiere zu säugen.

In der Natur von der Ausrottung bedroht

Wie in der Natur markieren die Varis im Zoo Basel ihr Territorium mit lautem Schreien und Bellen, wie man es den possierlichen Tieren kaum zutraut. Über diese Rufe kommunizieren Varis auch innerhalb der Gruppe und warnen sich gegenseitig vor Fressfeinden. Noch etwas unterscheidet die Varis von anderen Primaten: Sie markieren ihr Revier auch mit Duftmarken, die sie an Ästen und Baumstämmen hinterlassen.

Leider wird der Lebensraum der Varis in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, im Regenwald des östlichen Madagaskars, immer kleiner.

Es sind drei Unterarten beschrieben. Der im Zoo Basel lebende Gürtelvari (Varecia variegata subcincta) ist die nördlichste und zeichnet sich durch ein breites schwarzes Band aus, das Bauch und Rücken wie einen Gürtel umfasst. Die Hauptgefahr für den Gürtelvari ist die Vernichtung des natürlichen Lebensraumes.

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