Basel Bei Gladiatoren und Legionären

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Um das Leben wie vor 2000 Jahrenging es beim Römerfest in Augusta Raurica

Zum 25. Römerfest in Augusta Raurica, dem heutigen Augst, zogen am Wochenende 19 000 Besucher aus dem Dreiländereck und darüber hinaus.

Von Ralph Lacher

Basel/Augst - In der antiken Ruinenanlage Augusta Raurica östlich von Basel ging es zwei Tage lang zu wie vor 2000 Jahren dort und in anderen Teilen des Römischen Reichs.

Legionäre sammelten sich im Zeltlager, zogen in die Schlacht auf dem so genannten Marsfeld, Gladiatoren kämpften vor voll besetzten Rängen im Theater, wo auch der römische Kaiser Hadrian Einzug hielt.

Originalgetreu gekleidet

All die genannten Akteure ebenso wie die vielen im Handwerker-Zeltlager und dort, wo es stilgerecht und passende Verköstigung gab, waren originalgetreu gekleidet und ausgerüstet. Im Handwerker-Zeltlager und an den angegliederten, fast 80 Mitmachstationen vor allem für Familien mit Kindern, erfolgte die Information über das Dargestellte im direkten Gespräch – in Theater und Forum durch Moderatoren. Insgesamt waren rund 450 Darsteller ins Römerfest-Spektakel eingebunden, wobei diese nicht nur aus der Schweiz, sondern auch aus Deutschland, den Beneluxstaaten und Italien kamen und ihr Faible fürs Römische teilweise professionell als Schauspieler-Truppen leben.

Elfte Legion im Blickpunkt

Im Blickpunkt im Bereich Legionäre stand dabei die Elfte Legion, so erzählte der lange Zeit in Rheinfelden lebende, zwischenzeitlich aber nach Basel gezogene Chemiker Frank Pokorny als einer der Akteure in der Kinder-Legionärsschule.

Diese Einheit war vor 2000 Jahren in Vindonissa, dem heutigen Windisch bei Brugg unweit im Aargau gelegen, aber auch im schwäbischen Rottweil und damaligen Arae Flaviae stationiert. „Mit meinem Basler Verein Vita Romana pflege ich gerne und eben besonders beim Römerfest die Vermittlung von Wissenswertem aus längst vergangenen Zeiten an Kinder und Jugendliche“, sagte der deutsche „Legionär“.

Der Verein widmet sich explizit „lebendiger Geschichte“ und passe so bestens ins Römerfest-Konzept, sagte Pokorny. Denn Wissenswertes auf spielerische Weise zu vermitteln, sei ein wesentliches Ziel des Römerfestes, heißt es alljährlich auch seitens des Veranstalters.

Tief beeindruckt

Beeindruckt davon, wie das am Wochenende von den Akteuren umgesetzt wurde, war auch der junge Mark Schupp. Er lebt eigentlich in Frankfurt, aber verbringt derzeit seinen Urlaub bei seinem Opa Kurt Schupp in Grenzach-Wyhlen. Er war am Samstag so begeistert, dass er seinen Opa tags darauf noch mal nach Augst begleiten wollte. „Das habe ich gerne gemacht, der Weg über die Kaiseraugster Fußgängerbrücke ist ja ganz nah“, sagte Schupp. Auch ihm gefiel das Fest, wobei einziges Manko die doch ziemlich happigen Eintrittspreise seien: „Zwei Mal 31 Euro für den Eintritt für Mark und mich ist ein Wort“, meinte der Grenzach-Wyhlener.

Familie Ley aus Heidelberg, die auf dem Nachhauseweg vom Urlaub am Bodensee Station in Augst machte, fand das Preis-Leistungsverhälntis vor allem für Kinder bestens – einzig die für deutsche Verhältnisse doch happigen Preise für Speisen und Getränke störten die Leys etwas.

FOTOGALERIEWeitere Fotos unter www.dieoberbadische.de

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