Basel Benedikt von Peter wechselt nach Basel

Die Oberbadische
Benedikt von Peter Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Personalie: Nachfolger von Andreas Beck am Theater Basel steht fest

Basel (sda). Benedikt von Peter wird neuer Intendant des Theaters Basel. Der 41-jährige Deutsche folgt in der Spielzeit 2020/21 auf Andreas Beck, der nach München wechselt. Von Peter leitet derzeit das Luzerner Theater.

Samuel Holzach, Verwaltungsratspräsident des Theaters Basel, nannte Benedikt von Peter einen der „außergewöhnlichsten Regisseure im deutschsprachigen Raum“. Findungskommission und Verwaltungsrat hätten sich einstimmig für dessen Wahl entschieden, sagte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Aus 39 möglichen Kandidaten ausgewählt

Der künftige Direktor des größten Dreispartenhauses der Schweiz wurde in gut halbjähriger Suche aus 39 möglichen Kandidaten ausgewählt. Überzeugt habe er mit einem integralen und spartenübergreifenden künstlerischen Ansatz, der sich auch in einem teamorientierten Führungsmodell abbilden solle.

1977 in Köln geboren, studierte von Peter in Bonn Musikwissenschaft, Germanistik, Jura und Gesang. In seinen Jahren in der Freien Szene inszenierte er an Theater- und Opernhäusern in Deutschland und der Schweiz. Dann von 2012 bis 2016 leitete er das Musiktheater des Theaters Bremen. Seit 2016 ist er Intendant des Luzerner Theaters.

Auch am Theater Basel ist von Peter kein Unbekannter. So inszenierte er 2009 in Basel Francis Poulencs Oper „Les Dialogues des Carmélites“, und 2011 folgte Richard Wagners „Parsifal“. Von Peter wurde im Lauf seiner Karriere zudem mehrfach ausgezeichnet.

Über seine Pläne für Basel konnte von Peter selbst erst wenige Angaben machen. In Luzern hatte er sich dem „Raumtheater“ verschrieben, Theaterräume umgebaut und immer neue Spielorte außerhalb des Theaters gesucht und war damit in seinen bisher zwei Spielzeiten auf Zuspruch gestoßen.

Möglichkeiten der Mehrspartenhäuser

Es sei sehr schwierig, das Publikum zusammenzubringen und mit Erfolg Produktionen zu machen, sagte von Peter. Denn der Kanon und die Gegensätze zwischen traditionell und modern lösten sich seit langem auf, und die Zuschauer spezialisierten sich. Darum müsse man „rausgehen“, und Mehrspartenhäuser böten Möglichkeiten darauf zu reagieren.

Ob von Peter in Basel – wie derzeit in Luzern – das Musiktheater selbst leiten wird, ist noch offen. Er werde aber wohl selbst inszenieren, sagte er. Seitens des Theaters wurde betont, dass der Aufbruch, den der jetzige Theaterdirektor Andreas Beck im Schauspiel geschafft habe, auch mit von Peter weitergeführt werden solle.

Am Luzerner Theater hatte von Peter 2016 einen Fünfjahresvertrag unterzeichnet. Er wird auch noch die Spielzeit 2020/2021 für Luzern planen, während dieser Zeit dort aber nur noch punktuell aktiv sein und in Basel die volle Verantwortung übernehmen, wie die beiden Theater bekannt gaben.

Zum Intendantenwechsel in Basel kommt es, weil es den derzeitigen Theaterdirektor Andreas Beck wegzieht. Nach fünf Spielzeiten in Basel wird der 53-Jährige ab Herbst 2019 das Münchner Residenztheater leiten (wir berichteten). Im Übergangsjahr übernehmen, wie auch im Falle von Peters in Luzern, die Spartenleiter die künstlerische Führung.

Verwaltungsdirektorin Daniéle Gross geht

Wie das Theater Basel zudem bekannt gab, verlässt per Ende November Verwaltungsdirektorin Daniéle Gross das Theater. Sie wolle sich nach zwölf Jahren in Basel beruflich neu orientieren, sagte Verwaltungsratspräsident Holzach. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung bedauerten den Weggang, der indes nichts mit dem Intendantenwechsel zu tun habe.

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