Basel Bergnebelwald im Stadtgebiet

(boz)

Artenreichtum: Das Tropenhaus der Universität Basel wird bis Ende Oktober abgerissen und soll in einem Neubau Arten aus tropischen Gebirgsnebelwäldern erhalten.

Basel - Das mehr als 50-jährige Tropenhaus im Botanischen Garten der Universität Basel ist in einem schlechten Zustand und muss ersetzt werden. Bis Ende Oktober soll der Abriss vollzogen sein und im Sommer 2021 eine neue Anlage eröffnet werden.

„Das alte Gewächshaus ist dermaßen verrostet, dass es nicht mehr saniert werden kann“, sagt Heinz Schneider, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Botanischen Garten, im Gespräch mit unserer Zeitung. Seit dem 1. Juli ist das Tropenhaus für die Öffentlichkeit geschlossen. Am 21. und 22. September konnten es Besucher am Tropenhausfest ein letztes Mal von innen besichtigen.

„Wir versuchen mit Hilfe eines Provisoriums möglichst viele Pflanzen zu erhalten, vor allem die größeren Individuen“, erklärt Schneider, was während der Zeit des Umbaus mit den Gewächsen passieren soll. „Die Übergangsbehausung für die ausgelagerten Gewächse steht bei uns im Garten. Der Umzug der Pflanzen wurde bereits von Juli bis September vollzogen, also in der warmen Jahreszeit.“

Neubau geplant

Im Tropenhaus des Botanischen Gartens gedeihen seit mehr als 50 Jahren exotische Pflanzen, die einen Eindruck vom Ökosystem und von der Biodiversität tropischer Regenwälder vermitteln, schreibt die Universität in einer Mitteilung. Die extremen klimatischen Unterschiede zwischen innen und außen hätten am 1964 eröffneten Bau jedoch zu Schäden geführt, die einen sicheren Betrieb des Hauses nicht weiter ermöglichten.

Daher muss der alte Bau einem neuen weichen, für den im Mai die Baubewilligung erteilt wurde. Am jetzigen Standort soll ein neues Gewächshaus entstehen, das den Angaben zufolge für die Forschung, den Betrieb und die Besucher bessere Bedingungen bietet. Die Kosten belaufen sich laut der Universität Basel auf rund 9,9 Millionen Franken und werden vom universitären Immobilienfonds und mit einer Million Franken von privaten Förderern finanziert.

Zudem soll das Tropenhaus als große Erneuerung um ein Bergnebelwaldhaus erweitert werden, in dem mit Sprühnebel und einer maximalen Temperatur von 24 Grad Pflanzen aus den artenreichen tropischen Gebirgsnebelwäldern wachsen können.

Die Planer stellen sich den neuen Innenbereich wie folgt vor: Die Neubepflanzung wird sich an den vertikalen Aufbau der immergrünen tropischen Regenwälder anlehnen – vom dichten Baumkronendach über Schlingpflanzen, Sträucher und Riesenstauden bis zu aufsitzenden Pflanzen und Kletterpflanzen, welche die unteren Etagen beleben sollen.

Größte Blume der Welt

Auch die Titanwurz soll im Glashaus einen neuen Standort bekommen, der genügend Raum bietet, um während der Blütezeit den Besuchern einen Blick auf die größte Blume der Welt zu ermöglichen. Gemäß der Bauplanung wird das Tropenhaus zudem ein vielseitig nutzbares Foyer erhalten, und der Eingangsbereich des Botanischen Gartens beim Spalentor wird erneuert.

„Wie viele der alten Pflanzen bis zum Ende der Arbeiten noch da sind, wissen wir jetzt nicht. Auf jeden Fall werden wir neue von anderen Botanischen Gärten beziehen, einige selber pflanzen und zusätzliche kaufen“, lautet Schneiders vorläufige Prognose über den zukünftigen Bestand.

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