Basel Bis zum Jahr 2050 soll es nicht mehr qualmen

Adrian Steineck
(Symbolfoto) Foto: Archiv

Basel stellt Klimaschutzbericht vor. Ähnliche Schlüsse wie im Kreis Lörrach.

Basel - Der Basler Regierungsrat zieht in einem Klimaschutzbericht eine Bilanz der Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2) in Basel-Stadt und zeigt auf, mit welchen Maßnahmen die Umstellung der Energiewirtschaft hin zu weniger Kohlenstoff weiter vorangetrieben werden soll.

Im Kanton Basel-Stadt entstehen die meisten Treibhausgasemissionen durch das Verbrennen fossiler Energieträger wie Öl, Gas und Benzin, deshalb konzentrieren sich die kantonalen Klimaschutzmaßnahmen auf jede mögliche Reduzierung von CO2-Emissionen. Der Klimaschutzbericht weist die Potenziale zur Vermeidung von Treibhausgasen konkret aus, und zwar in den Bereichen Gebäude und Infrastruktur, Industrie, Gewerbe und Dienstleistung, Energieversorgung sowie Raumplanung und Verkehr.

Ein wichtiger Hebel zur Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen ist das kantonale Energiegesetz, wie es in einer Mitteilung des baselstädtischen Departements für Wirtschaft, Umwelt und Soziales (WSU) heißt.

Ziele sollen bis zum Jahr 2050 erreicht sein

Mit dessen Revision wurden zum 1. Oktober 2017 verschiedene Maßnahmen zur Verringerung des fossilen Energieverbrauchs, zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen. Zudem wurden langfristige Ziele zur Verminderung der CO2-Emissionen festgelegt: Bis zum Jahr 2050 sollen die jährlichen CO2-Emissionen auf eine Tonne pro Einwohner reduziert werden. Zum Jahr 2016, als der aktuelle Stand zum bisher letzten Mal erhoben wurde, lag er bei 3,7 Tonnen. Zudem sollen bis in gut 30 Jahren 90 Prozent des Energiebedarfs in Basel aus erneuerbaren Energiequellen oder nicht anders nutzbarer Abwärme gewonnen werden.

Dieses Ziel hält Matthias Nabholz, Leiter des Basler Amtes für Umwelt und Energie, für „sehr realistisch“, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. „Wir sind weiter als viele andere Städte in der Schweiz und auch in Deutschland“, sagt er. Es gelte in erster Linie, nicht mehr auf fossile Brennstoffe zu setzen, also keine Öl- und Gasheizungen mehr in Häuser einzubauen.

Dabei sieht er großes Potenzial in der Photovoltaik oder Solarenergie, nicht nur auf den Hausdächern, sondern auch an Fassaden. „Es gibt heutzutage Photovoltaikanlagen, die aussehen wie eine Glas-, Holz- oder Steinfassade“, sagt er. Zudem gebe es mittlerweile die Möglichkeit, Straßen mit Solaranlagen zu bepflastern.

Großes Potenzial bei der Photovoltaik

Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen die Verantwortlichen für das Klimaschutzkonzept im Landkreis Lörrach, die ebenfalls großes Potenzial in privaten Photovoltaikanlagen sehen. Ziel des Landkreises Lörrach ist es, bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasemisionen um mindestens 74 Prozent im Vergleich zum Stichjahr 2012 zu senken.

In Basel-Stadt wird die Photovoltaik an sich nicht mehr gefördert. „Sie ist mittlerweile für Neubauten vorgeschrieben, und eine Förderung gibt es nur dort, wo jemand über die vorgegebenen Standards hinausgeht“, sagt Nabholz. Generell aber gebe es im Vergleich zu anderen Schweizer Kantonen in Basel viele Formen der Förderung von Hauseigentümern.

Der Regierungsrat will die Dekarbonisierung im Kanton Basel-Stadt im Sinne eines Beitrages an die Energiewende in der Schweiz vorantreiben. Er ist überzeugt, dass die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen in Bevölkerung, Politik und Wirtschaft vorhanden ist und dank technischer Fortschritte weiter zunehmen wird, heißt es in der Mitteilung. Weitere Informationen zum Klimaschutz gibt es im Internet unter www.loerrach-landkreis.de/Klimaschutzkonzept.

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