Basel (sda). Der chinesische Chemiekonzern ChemChina verzichtet auf Zugeständnisse, um die Bedenken von EU-Wettbewerbshütern bei der Übernahme des Schweizer Pflanzenschutzkonzerns Syngenta zu zerstreuen. An der Börse löste das Unruhe aus. Alles sei noch offen, erklärte ein EU-Sprecher gestern. Syngenta und ChemChina hatten bis zum Freitag Zeit, die Sorgen der Kartellwächter auszuräumen. Nun kann die EU-Wettbewerbsbehörde die Transaktion entweder ohne Auflagen durchwinken, oder aber eine vertiefte Untersuchung einleiten, die bis zu fünf Monate dauert. Für ihre Entscheidung hat sie bis kommenden Freitag Zeit. Die Syngenta-Aktien fielen bis 12 Uhr bei klar überdurchschnittlichen Volumen um 7,6 Prozent auf 390 Franken zurück. Mit der Nachricht sei die Sorge gewachsen, dass die Übernahme sogar scheitern könnte, hieß es am Markt. Dann dürfte der deutsche Chemieriese BASF als Interessent für Syngenta wieder ins Spiel kommen. BASF will das Pflanzenschutzgeschäft ausbauen. „Konstruktive Gespräche mit der EU dauern an“, erklärte eine Syngenta-Sprecherin. Der Konzern werde heute weitere Angaben zum Stand des Genehmigungsverfahrens machen, hieß es weiter. ChemChina hatte im März das offizielle Kaufangebot vorgelegt und bietet 465 Dollar in bar je Syngenta-Namensaktie sowie zudem eine Sonderdividende über fünf Franken.