Basel Brüssel kommt nach Basel

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Ein Blick in die Ausstellung: KANAL – Centre Pompidou: Bookshop Central Foto: Schweizerisches Architekturmuseum

Die neue Ausstellung des Schweizerischen Architekturmuseums blickt auch auf den Umbau einer alten Autofabrik, die zu einem Kunstmuseum wird.

Mit seiner auf Vielfalt setzenden Stadtgestaltung könnte das Format der Förderung der Baukultur in Brüssel Vorbild sein. Entsprechende Anregungen möchte die Ausstellung „Stadtmachen nach Brüsseler Art“ im Schweizerischen Architekturmuseum Basel vermitteln. Sie ist ab Samstag, 19. Oktober, zu sehen

Transparente Architektur

Das Modell im Museum ist klein, umso größer aber das Bau-, respektive Umbauprojekt, das es illustriert. In Brüssel wird in den ehemaligen Fabrikhallen von Citroën ein Museum für zeitgenössische Kunst und Architektur eingerichtet. Dabei wird darauf geachtet, dass die transparente Architektur der 1929 bis 1932 erbauten, 40 000 Quadratmeter großen, Fabrikhallen sichtbar bleibt.

Das Projekt „KANAL – Centre Pompidou“ ist sicher ein Leuchtturmprojekt nach einem Prinzip, das es auch in anderen Städten gibt. Es ist Teil der städtebaulichen Umstrukturierung am Kanal, den der Brüsseler Bouwmeester Maître Architecte (BMA) oder Stadtbaumeister Kristiaan Borret vorangetrieben hat.

Einfluss auf die Stadt

Die Position des BMA spielt die Hauptrolle in der aktuellen Ausstellung „Soft Power – Stadtmachen nach Brüsseler Art“. Sie wurde 2009 gegründet und hat als Zwischending von Verwaltungsstelle und unabhängigem Kompetenzzentrum einen entscheidenden Einfluss auf die Stadtgestaltung, sagte Museumsdirektor Andreas Ruby.

„Brüssel ist keine hübsche harmonische Stadt“, sagte Borret bei einer Führung. Aber mit dem „Soft Power“, der weichen Macht, die der eigentlichen Projektierung eine offene Vorausplanung voransetzt, könne Einfluss auf die Bau- und Stadtgestaltung genommen werden.

Das Architekturmuseum beleuchtet 15 der vom BMA vorangetrieben Projekte – die meisten darunter Bauten in einem Transformationsprozess. Dabei ist das Leuchtturmprojekt des Museumsbaus in der ehemaligen Autofabrik eine Ausnahme. Andere Projekte, etwa die Umgestaltung des ehemaligen World Trade Centers, ist auf Nutzerdienlichkeit ausgelegt, indem sie beispielsweise in Stockwerken aufgeteilt Büro-, Wohn- und Hotelnutzungen verbinden.

Disharmonie wahrnehmen

Borret und sein Kompetenzzentrum will keine Stadtgestaltung, die sich der diversifizierten Komplexität des urbanen Lebens widersetzt, wie er sagt. Vielmehr gehe es darum, die Disharmonie der Stadtlandschaft als etwas Spannendes und Positives wahrzunehmen. Museumsdirektor Ruby sieht darin ein Vorbild, nach dem sich auch Schweizer Städte ausrichten könnten.

Die Ausstellung „Soft Power – Stadtmachen nach Brüsseler Art“ im Schweizerischen Architekturmuseum Basel dauert bis zum 16. März 2025.

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